Dass sie hier einmal stehen würde, hätte sie wohl nie gedacht: Eigentlich wollte Selina Grotian nämlich gar keine Biathletin werden. "Das stand gar nicht auf meiner Agenda", sagte sie im BR24Sport-Interview. "In die Freundschaftsbücher habe ich früher immer geschrieben, dass ich mal Tierärztin werden möchte."
Aus dem Berufswunsch wurde zwar nichts, aber dass sie auch als Biathletin Großes erreichen kann, zeigte sie in der vergangenen Saison einmal mehr. Mit einem Weltcupsieg im Einzel und einem zweiten Platz unterstrich sie ihr großes Potenzial.
Grotian: "Die Roller nerven"
Am Wochenende beginnt die vierte Weltcupsaison für die 21-Jährige Biathletin. Ein Start, dem sie schon im Oktober bei der DSV-Einkleidung sehr entgegenfieberte: "Ich freue mich sehr, dass der Winter beginnt und ich die Roller jetzt endlich mal zur Seite stellen kann. Die nerven jetzt schon", sagte sie.
Vier Monate bereitete sie sich auf Skirollern auf die neue Saison vor – dabei war neben Kondition und Technik vor allem wichtig: gesund durch den Sommer kommen. Das ist der Mittenwalderin gelungen. Da trifft es sich noch besser, dass die Saison direkt mit ihrem Lieblingsweltcup im schwedischen Östersund startet. "Ich finde den Ort mega cool", sagte sie. "Vor zwei Jahren waren wir schon da, die Kulisse ist traumhaft. Jetzt hoffe ich noch auf gutes Wetter und gute Bedingungen."
Teamkolleginnen wieder vereint
Vor zwei Jahren holte die Staffel um Grotian einen dritten Platz. Im Team damals neben ihr: Franzi Preuß, Vanessa Voigt und Janina Hettich-Walz. Voigt, die die letzte Saison wegen mentaler Probleme abbrechen musste, ist in diesem Jahr genauso wieder mit dabei wie die aus der Babypause zurückgekehrte Janina Hettich-Walz. "Ich bin froh, dass wieder alle da sind", sagte Grotian.
Für den Youngster ist es aber auch ein besonderer Winter: Im Februar stehen (voraussichtlich) ihre ersten Olympischen Spiele an. Die Vorfreude auf den Wettkampf in Antholz ist schon jetzt da: "Es ist dort wie ein Heimspiel, da sind so viele deutsche Fans dabei. Die Atmosphäre macht es aus."
Olympia hat sie aber erst einmal nur im Hinterkopf: "Es ist noch ein weiter Weg bis dahin, jetzt freue ich mich erstmal auf den Saisonstart." Als Biathletin. Auch wenn das gar nicht auf der Agenda stand.
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