Der Tod von Laura Dahlmeier hat die Sportwelt im Sommer 2025 erschüttert. Die einstige Weltklasse-Biathletin ist am Berg Laila Peak im Karakorum-Gebirge in Pakistan tödlich verunglückt, die Garmisch-Partenkirchnerin war beim Abstieg am 28. Juli in einen Steinschlag geraten. Ihre Weggefährten trauern bis heute, viele Fans kommen immer noch an die Gedenkstätte in den Garmisch-Partenkirchner Kurpark, der künftig in "Laura-Dahlmeier-Park" umbenannt werden soll.
Dahlmeier war als herzliche Biathletin - und vor allem als herzlicher, geradliniger Mensch - sehr beliebt in der Gesellschaft weit über den Sport hinaus. Sie machte nicht nur den Biathlonsport leidenschaftlich. Ihre größere Liebe waren die Berge - und die Ruhe und die Freiheit, die sie hoch droben fand. So machte sie sich auch mit Langlauf-Bundestrainer Peter Schlickenrieder zu Expeditionen an den Berg auf, eine davon begleitete ein ARD-Team für den Film "Gratwanderung" im Jahr 2018.
Schlickenrieder stehen die Tränen in den Augen
Der ehemalige Langläufer und aktuelle Langlauf-Bundestrainer Schlickenrieder war am Sonntagabend zu Gast in "Blickpunkt Sport" im BR Fernsehen. Auch, um über Dahlmeier, die just ein Jahr zuvor in der Sendung zu Gast war, zu sprechen. Mit Tränen in den Augen sagte er: "Wenn man die Bilder sieht - und sonst sind es auch so kleine Momente - hat man das Gefühl, sie ist noch da." Dann stockte ihm die Stimme.
Er brauchte ein wenig, ehe er noch weiter über Dahlmeier - und wie er ihren Tod verarbeitet hat - sprach. "Manchmal kommt es so in Wellen. Manchmal denkt man für sich, dass man es gut verkraftet hat. Und manchmal gibt es Momente, in denen man erinnert wird, gerade wenn man einen Osterurlaub plant." Da war Dahlmeier beim Bergsteigen dabei, ihr würde er eigentlich wieder Bescheid sagen, erzählt er. Er ist sich klar: "Verkraften, das wird lange dauern. Das wird immer wieder kommen, wenn man an Plätze kommt, an denen man mit der Laura war."
"Sie hat sich zeit ihres Lebens nicht verbiegen lassen"
Vor allem aber nimmt er aus diesen Momenten mit, dass sie ihn "bescheiden machen. Sei in der Zeit, die du hast, echt. Versuche dich, nicht zu verbiegen, sondern sag das, was dir wichtig ist. Das ist das, was sie uns mitgegeben hat." Dazu zählen mutig zu sein, nicht auf morgen zu warten, sondern es heute zu machen und seine Meinung zu vertreten.
Besonders die Authentizität, die die Oberbayerin wie nur wenige Athletinnen ausgezeichnet hat, steche zudem heraus. "Du hast finanzielle Zwänge, du hast Sponsoren, die was wollen, du hast Medien, die eine Aussage haben wollen. Das kann man wirklich von ihr lernen. Sie hat sich zeit ihres Lebens weder von ihren Freunden noch von ihren Eltern verbiegen lassen. Sie hat einfach ihre Meinung gehabt und die hat sie vertreten." Peter Schlickenrieder ist sich sicher: Davon könne man für sich selbst lernen - und das werde von Laura Dahlmeier immer bleiben.
Im Video: Peter Schlickenrieder im Porträt - ein Mann mit Ideen, Visionen und sehr viel Energie
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