Der tragische Tod von Laura Dahlmeier hat bei den deutschen Biathleten Spuren hinterlassen. Beim Familientag im niederbayerischen Reisbach gedachten die DSV-Athleten um Franziska Preuß und Ex-Skijäger Simon Schempp auch ihrer ehemaligen Teamkollegin. Die zweimalige Olympiasiegerin und siebenmalige Weltmeisterin war im Juli bei einer Klettertour am Laila Peak im Karakorum-Gebirge durch einen Steinschlag getötet worden.
Mit gerade mal 25 Jahren hatte die Ausnahmeathletin ihre kurze, beeindruckende Karriere beendet und sich neue Herausforderungen gesucht. Die staatlich geprüfte Berg- und Skiführerin machte sich schnell als hervorragende hochalpine Bergsteigerin einen Namen. Den Biathlonsport und die einstigen Mannschaftskolleginnen und -kollegen begleitete die Garmisch-Partenkirchnerin weiter als Expertin für das ZDF.
Preuß und Dahlmeier waren "mega verbunden"
Gesamtweltcupsiegerin Franziska Preuß war fast ihr ganzes Athleten-Leben an der Seite von Laura Dahlmeier. "Wir haben intensive Jahre miteinander erlebt", so die 31-Jährige, die zeitgleich mit der Ausnahmeathletin in den Weltcup-Zirkus eingestiegen war. "Ich war sehr dankbar, dass ich die Laura an der Seite hatte. Weil sie war ein Stück weit rationaler unterwegs."
Als schönste gemeinsame WM hat Preuß die Wettbewerbe 2015 im finnischen Kontiolahti in Erinnerung. "Die Erleichterung mit dem Staffelgold und Laura hat gleich ihre Einzelmedaille gewonnen und ich hab eine gewonnen". Das habe sie mega verbunden, erzählt die Oberbayerin im Interview mit BR24Sport. Danach sei es bei Laura nur noch bergauf gegangen. "Ich hab' ein bisschen länger gebraucht."
Preuß denkt mehrmals täglich an die langjährige Teamkollegin. "Es ist schwer greifbar", so die 31-Jährige, die die Nachricht richtig mitgenommen hat. Sie könne es sich auch "noch gar nicht vorstellen, dass man die Laura nicht mehr mit Skitouren-Ski über der Schulter oder mit Langlauf-Skiern in der Hand irgendwo rumstiefeln sieht".
"Es war definitiv ein Schock. Aber so richtig begreifen wird man es erst, wenn man im Winter beim ersten Weltcup irgendwo steht und die Laura da wäre und sie ist nicht da." Biathlet Johannes Kühn
Gemeinsam in Pyeongchang: "Sportlich sehr schöne Erinnerungen"
Preuß' Lebensgefährte Simon Schempp hat ebenfalls viele Weltcups mit Dahlmeier bestritten. Er "war geschockt, als man erfahren hat, dass Laura verunglückt ist", so der ehemalige Top-Biathlet im BR24Sport-Interview. Auch "weil man viele Jahre gemeinsam viel erlebt hat."
Bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang hatte Schempp Gold nur knapp verfehlt, Dahlmeier war Doppel-Olympiasiegerin geworden. "Es sind sportlich sehr schöne Erinnerungen", so der 36-Jährige. Auch "weil es für uns beide erfolgreiche Olympische Spiele waren." Dort seien sicher auch viele Kindheitsträume in Erfüllung gegangen. Und nach ihrem selbst bestimmten Karriereende "hat sie einfach ihren Traum gelebt, und das gemacht, auf was sie Lust hatte".
Im Video: Die Biathlon-Familie verabschiedet sich von Laura Dahlmeier
Laura Dahlmeier und Franziska Preuß
Dieser Artikel ist erstmals am 20. August 2025 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel erneut publiziert.
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