Sandro Wagner ist auf Rekordkurs, zumindest was Gelbe Karten am Spielfeldrand angeht. Nach seinem gerade mal siebten Spieltag als Bundesligatrainer hat der 37-Jährige bereits drei Gelbe Karten auf dem Konto. Eine noch, dann ist der Trainer des FC Augsburg für ein Spiel gesperrt. Deshalb hat der ehemalige Assistent von Julian Nagelsmann seine Kontakte zum DFB spielen lassen und nachgefragt.
Drei Gelbe in sieben Spielen
Wagner möchte in der kommenden Partie gegen RB Leipzig (Samstag, 15.30 live in der Radioreportage) definitiv nicht noch mal Gelb sehen: "Wer mich kennt, der weiß, dass ich auch gerne Sachen in der ganzen Komplexität nachvollziehen möchte. Das konnte ich da nicht, deswegen habe ich schon mit dem einen oder anderen beim DFB telefoniert", erklärte Wagner vor dem achten Spieltag. Er sei "jetzt schlauer".
Wagner nimmt drohende Sperre mit Humor
Nach der vierten Gelben Karte wäre Wagner für ein Spiel gesperrt. Wie er dies verhindern wolle? "Wenn man nicht gesperrt werden möchte, dann holt man sich halt keine Gelbe Karte mehr", antwortete der Fußballlehrer lapidar.
Gelbe Karten für Trainer – eine DFB-Erziehungsmaßnahme
Zur Saison 2019/20 führte der DFB erstmals Gelbe und Rote Karten auch für Trainer ein. Ziel war es, das Verhalten an der Seitenlinie zu regulieren und einheitlich zu sanktionieren. Nicht alle Trainer waren mit dieser Maßnahme einverstanden.
"Das ist wieder die Erziehungsmaßnahme des DFB", kritisierte damals Steffen Baumgart, der als Trainer des SC Paderborn die erste Gelbe Karte für einen Bundesligatrainer überhaupt sah.
Baumgart und Rose an der Spitze
Baumgart, bekannt für seine emotionale Art, flog als Coach von Union Berlin in dieser Saison bereits vom Platz. Er hatte gegen Eintracht Frankfurt eine Papierkugel auf den Platz geschossen und dem Spielfeld den Mittelfinger gezeigt. Den Ärger nahm er in Kauf: "Es tut mir leid - aber eigentlich auch nicht, weil ich meine Emotionen nicht zurückhalten werde", sagte Baumgart nach der Partie.
Baumgart ist aber mit 13 Gelben und einer Roten Karte (noch) nicht an der Spitze der Kartensammler an der Seitenlinie. Offizieller Rekordhalter ist mit 13 Gelben und 2 Gelb-Roten Karten Marco Rose, zuletzt Trainer bei RB Leipzig.
Rose hatte vor seiner Gelb-Roten Karte gegen Bayer Leverkusen in der vergangenen Saison Besserung gelobt: "Das Witzigste ist: Wir haben uns heute Mittag getroffen, waren im selben Hotel wie die Schiedsrichter. Ich habe gesagt: Dieses Jahr läuft es anders. Jetzt muss ich mich entschuldigen und berichtigen, weil am Ende klar war, was kommt", sagte Rose damals: "Ich nehme die Gelb-Rote Karte an, ich gelobe Besserung. Ich bin ich. Wenn ich Kacke mache, dann kann ich es auch zugeben. In dem Fall habe ich das getan."
Wagners Ziel: ohne Verwarnung durchkommen
Sandro Wagner hatte vor seiner Premierensaison als Bundesligacoach angekündigt, ganz ohne Verwarnung durchkommen zu wollen. Doch bereits am ersten und dritten Spieltag hatte er Gelb gesehen. Zum Rekord von Rose fehlen zwar noch 12 Karten, aber wenn Wagner bei seinem jetzigen Rhythmus bleibt, würde er Roses Rekord noch in dieser Saison knacken.
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