Seit 1953 findet die Vierschanzentournee statt - bislang aber nur für Männer. Es ist das Highlight jeder Saison für die Skispringer. Mehr als 70 Jahre später könnten nun auch die Frauen eine Tournee auf den Schanzen in Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen, Innsbruck und Bischofshofen springen. In der kommenden Saison soll die Premiere der Vierschanzentournee der Frauen stattfinden, doch Katharina Schmid und Eva Pinkelnig trauen dem Braten in "Blickpunkt Sport" noch nicht so ganz.
Vierschanzentournee der Frauen soll kommen
Vor wenigen Wochen hatten sich der Österreichische Skiverband (ÖSV) und das Land Tirol bei der Finanzierung einer Flutlichtanlage am Bergisel geeinigt. Die Schanze in Innsbruck war bisher die einzige der vier Schanzen ohne Flutlicht, weshalb die Springen dort nur bei Tageslicht stattfinden konnten. Das führte schon bei den Männern zu Terminstress. Ein Springen der Frauen am selben Tag war so nicht unterzubringen. Aufgrund der Umbauten haben die FIS und ihr Direktor Sandro Pertile nun grünes Licht gegeben.
Frauen springen am Qualifikations-Tag der Männer
Nach aktuellen Planungen sollen die Springen der Frauen immer am Qualifikationstag der Männer stattfinden. In Garmisch-Partenkirchen wurde das in den letzten zwei Jahren im Rahmen der Two-Night-Tour genauso gehandhabt. Auch in diesem Jahr sollen die Frauen an Silvester um 13 Uhr springen und die Männer ab 16 Uhr die Qualifikation absolvieren. Die zweite Station für Schmid und Co. ist dann am 1. Januar in Oberstdorf.
Schmids letzte Zweifel: "Sind uns erst sicher, wenn es wirklich so weit ist"
Dass jetzt auch die Frauen zum ersten Mal eine Vierschanzentournee springen könnten, sei "längst überfällig", findet Schmid im BR Fernsehen. "Wir warten schon Jahre darauf. Ich hoffe, dass es wirklich nächstes Jahr kommt." Die Oberstdorferin hat aber noch Zweifel. "Wir sind uns erst sicher, wenn es wirklich so weit ist", will sich Schmid nicht zu früh freuen.
Pinkelnig: "Es fehlen noch schriftliche Verträge"
Auch ihre Konkurrentin Eva Pinkelnig aus Österreich mag noch nicht richtig an diesen historischen Schritt glauben. Denn bisher gebe es nur eine "mündliche Zusage", stellt die Gesamtweltcup-Siegerin von 2022/23 fest. "Es fehlen noch gewisse schriftliche Verträge." Die Situation sei ähnlich wie vor dem ersten Skifliegen der Frauen ab der Saison 2023/2024. "Wir jubeln wirklich erst, wenn die Startnummer eins in der Spur ist. Das war damals die Yuki Ito. Da haben wir gewusst, jetzt wird geflogen."
Man freue sich über die mündliche Zusage, die eine zusätzliche Motivation bedeute, aber "so richtig euphorisch werden wir dann, wenn es wirklich schwarz auf weiß in den Tüchern ist".
