Niki Pilic hat den deutschen Tennissport über viele Jahre geprägt. Am Montag ist der ehemalige Tennisprofi und -trainer nach Angaben des kroatischen Tennisverbandes in Opatija im Alter von 86 Jahren verstorben.
Davis-Cup-Titel mit drei verschiedenen Nationen
Als Teamchef konnte Pilic dreimal den Sieg mit Deutschland im Davis-Cup (1988, 1989 und 1993) feiern. Beim Erfolg 1988 und '89 war ein gewisser Boris Becker der Topspieler des Teams.
Für Olympia 1992 schaffte es Pilic, dass Becker und Michael Stich zusammen im Doppel antraten und am Ende Gold feierten. Stich war ein Jahr danach auch der Schlüsselspieler für den dritten Davis-Cup-Erfolg '93 unter dem Kroaten. Vier Jahre später folgte dann nach 16 Jahren das Aus für Pilic im Deutschen Tennis Bund. Dem Erfolg tat das keinen Abbruch: 2005 konnte er mit Kroatien und 2010 mit Serbien den Triumph im Nationen-Pokal feiern.
Mentor von Tennisstar Djokovic
In seiner ehemaligen Tennis-Akademie in Oberschleißheim bei München formte er zudem zahlreiche Talente. Auch Starspieler Novak Djokovic entwickelte sich unter Pilic zu einem Ausnahmespieler. Der Grand-Slam-Rekordsieger bezeichnete den Kroaten als seinen "Tennisvater und Mentor".
Bis zuletzt stand der 86-Jährige auf dem Tennisplatz und arbeitete in seinem Unruhestand in Kroatien mit jungen Talenten. Von 2015 bis 2017 war er zudem noch einmal als Berater zum Deutschen Tennis Bund zurückgekehrt. "Niki war sofort Feuer und Flamme", erinnerte sich DTB-Sportdirektor Klaus Eberhard damals an seinen Kontakt mit dem tennisverrückten Pilic.
Mit Material von SID und DPA
