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Hannawald lobt Raimund: "Er hat Werte, die so noch nie da waren"

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Sven Hannawald war der letzte deutsche Gewinner der Vierschanzentournee. In diesem Jahr ruhen die Hoffnungen auf den Oberstdorfer Philipp Raimund, der als einziger DSV-Adler bisher überzeugt. Hannawald erklärt, warum Raimund so gut springt.

Über dieses Thema berichtet: Blickpunkt Sport am .

Dieser Winter verläuft für die deutschen Skispringer anders als erwartet. Die Routinier Andreas Wellinger, Karl Geiger oder auch die letztjährige Tournee-Hoffnung Pius Paschke sind ein Schatten ihrer selbst. Hoffnung macht aktuell nur Philipp Raimund. Der Mann vom SC Oberstdorf gewann schon den Sommer-Grand-Prix und hat seine Form auch in den Winter mitnehmen können. ARD-Experte Sven Hannawald ist in "Blickpunkt Sport" voll des Lobes für den 25-Jährigen.

Raimund der einzige Lichtblick bei den DSV-Adlern

Schon viermal stand Raimund in dieser Saison auf dem Podest. Sein bestes Ergebnis war der zweite Platz von der Großschanze in Wisla, nur ein Sieg fehlt ihm noch. Und dennoch ist Raimund der einzige Lichtblick im deutschen Skisprung-Team. "Er hat gute Anlagen, die er noch ein Stück weit besser finden muss", sagte Hannawald im BR Fernsehen über Raimund.

Hannawald beeindruckt von Raimund

Den letzten deutschen Gewinner der Vierschanzentournee beeindruckt vor allem Raimunds Absprungverhalten am Schanzentisch. Beim Aufrichten am Schanzentisch habe Raimund "Dampf aus den Beinen" und "Werte, die waren so noch nie da bei deutschen Springern". Auch dafür hatte Hannawald eine Erklärung: "Er wird jetzt nicht mit drei Jahren angefangen haben, spezielles Krafttraining zu machen, sondern er hat genetisch bedingt einfach die Voraussetzungen."

Hannawald: Raimund wollte "zwei oder drei Schritte zu früh voran"

Doch genau das war dem aktuell besten deutschen Springer in der Vergangenheit immer wieder zum Verhängnis geworden, glaubt Hannawald. Raimund habe "hin und wieder zwei oder drei Schritte schneller voran gehen wollen", vermutet der ARD-Skisprung-Experte. "Diese Ruhe hat er jetzt mittlerweile und er hat trotzdem noch das Frische", sagt Hannawald und meint damit auch die derzeit erst recht unbekümmerten Interviews des jungen Skispringers.

Raimund deutscher Hoffnungsträger für die Vierschanzentournee

Raimund ist die klare Hoffnung der Deutschen für die Vierschanzentournee. Doch anders als im vergangenen Jahr Pius Paschke, der als Führender in der Weltcup-Gesamtwertung als Topfavorit zur Tournee fuhr, kann es Raimund entspannter angehen, glaubt Hannawald. In den letzten Jahren hätte die Favoritenrolle die DSV-Adler eher gelähmt.

"Dann kommen auf einmal die ganzen Gedanken. Ich bin ja Weltcupführender, ich habe ja schon im Weltcup gewonnen. Dann könnte es ja auch mit der Tournee etwas werden", skizziert der ehemalige Weltklasse-Skispringer. "Und dann bist du so in deinem Gedankenkino, dass du vergisst , dass es dann am Ende noch die Arbeit ist, die dich dann vorwärts bringt."

Hannawald über die Gründe für das Formtief von Wellinger, Geiger und Co.

Auch Andreas Wellinger oder Karl Geiger fuhren schon als Favoriten zum Auftaktspringen nach Oberstdorf. Angesichts ihrer aktuellen Leistungen ist aber nicht einmal klar, ob sie zum Tournee-Aufgebot zählen. Karl Geigers bestes Saisonergebnis war Platz 27 in Ruka. Danach zog er sich aus dem Weltcup zurück. Andreas Wellinger hat diesen Schritt nach dem ersten Springen in Klingenthal und Platz 40 vollzogen. Auch ein zwischenzeitlicher siebter Platz beim wetterbedingt abgebrochenen Springen in Ruka könne nicht darüber hinwegtäuschen, dass Wellinger vollkommen außer Form ist.

Hannawald vermutet die neuen Anzüge als Grund. Geiger und Wellinger hätten einen Sprung "abgespeichert" mit deutlich mehr Anzugsfläche. "Den (Sprung) kannst du jetzt nicht einfach nur löschen wie an einem Computer, wo du deine neue Software drauf brennst", erklärt Hannawald. "Und das ist jetzt so ein bisschen das Thema bei Geiger und Wellinger, dass sie immer wieder diesen erfolgreichen Sprung schon drin haben, wie er funktioniert hat. Der geht aber nicht mehr, weil die Fläche weniger ist." Anders als beim 25-jährigen Raimund, der sich schnell an die Anzüge anpassen konnte.

Im Video: Nur Raimund überzeugt - DSV-Adler in der Krise

14.12.2025, Sachsen, Klingenthal: Ski nordisch/Skispringen: Weltcup, Großschanze, Männer, 2. Durchgang. Philipp Raimund aus Deutschland reagiert nach seinem Sprung. Foto: Hendrik Schmidt/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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Skisprung Weltcup Klingenthal