Kurz vor dem Siegestor endet die längste Open-Space-Meile der IAA Mobility. Im Univiertel ist die Zahl der Radfahrerinnen und Radfahrer naturgemäß immer sehr hoch. Und deswegen haben die Organisatoren der Messe hier auch keine riesigen Konstruktionen aufgebaut, in denen die Autofirmen ihre neuesten Elektro-Modelle präsentieren.
Hier stehen aufgereiht, matt lackierte, hochwertig aussehende Fahrräder: Mountainbikes, Tourenräder, Stadtflitzer oder die modernen Gravelbikes, die so schnell und agil sein sollen wie Rennräder und trotzdem jedes Gelände können. Die darf man testen, sie sind von unterschiedlichen Herstellern, eines aber haben sie gemeinsam: Ihr Elektroantrieb kommt von Bosch. Die schwäbische Firma ist Weltmarktführer in diesem Segment.
Spritztour mit Bosch-Motoren
Wenn Markus Wolf von Bosch dann die Besucherinnen und Besucher einlädt, eine Spritztour über 3,5 Kilometer durch den Englischen Garten zu machen, passiert etwas Wichtiges: "Die kommen mit einem Lächeln zurück", erzählt Wolf. Denn die neuen Motoren sind noch leichter und leiser. Und sie sind unauffällig im Rahmen verpackt. Die Räder bringen dadurch nur noch 20 Kilogramm auf die Waage. Wolf stört es übrigens nicht, den Stand ganz am Ende der IAA zu haben. "Hier geht es direkt in den Englischen Garten und jeder kommt bei uns vorbei", sagt er.
Reifen für E-Bikes
Direkt daneben hat die Firma Schwalbe ihren Stand. Der Reifenhersteller aus der Nähe von Köln ist neben Continental ein wichtiger Player im Bike-Markt. Das Thema am Stand: Welcher Reifen hat den perfekten Grip auch bei einem schweren E-Bike, wenn es nass ist oder sogar bei Minustemperaturen? Radfahrerinnen und Radfahrer werden schnell zu Reifenexperten.
Für den Produktmanager Stefan Franken ist die Präsenz auf der IAA Mobility sehr wichtig: "Wir müssen bei Mobilität auch an das Fahrrad denken, aber auch das E-Bike wird immer wichtiger. Wir wollen hier präsent sein und zeigen, dass es Alternativen zum Pkw gibt." Man gehe Hand in Hand mit den Herstellern. "Wir alle sind ein Teil der urbanen Mobilität." Allerdings hofft Franken, dass die Fahrradindustrie in Zukunft bei der IAA noch präsenter ist.
E-Bikes laden mit USB-C
Ebenfalls am Ende der Ludwigstraße ist der Hersteller "Ampler" mit einem kleinen Stand vertreten. Die E-Bikes werden in Estland gebaut, es gibt noch keinen Showroom in München, der Vertrieb läuft über das Internet. Manager Than Long ist erstmals auf der IAA Mobility. Er weiß noch nicht, ob die Messe großen Mehrwert bietet. Die E-Bikes von Ampler sind leicht und als Elektroräder kaum zu erkennen. Die Firma hat bei der Messe "Eurobike" bereits einen Innovationspreis gewonnen. Die Räder kann man mit einem USB-C-Anschluss laden.
E-Bike-Modelle für über 10.000 Euro
Anders beim Hersteller "Riese & Müller": Seine E-Bikes sind als solche sofort zu erkennen und man kann sie an der Uni testen. Der eigentliche Stand befindet sich aber am Odeonsplatz, gegenüber von Volkswagen und neben Opel. Für Markenmanager Timo Arlt ist das der richtige Ort: "Die Menschen nehmen es positiv zur Kenntnis, dass es nicht nur Autos und E-Mobilität in Autos gibt, sondern auch Hersteller wie uns."
Die Firma aus Weiterstadt in Hessen ist seit 2021 bei der IAA Mobility vertreten. Die Produkte rangieren im hohen Preissegment. Man könnte Riese & Müller als Premiumhersteller bezeichnen. Unter 4.000 Euro gibt es kein Bike und bei den Spitzenmodellen zahlt man fünfstellig. So gibt es unter anderem in den Fahrrädern ABS und Fernlicht. Oder wie Arlt sagt: "Es geht darum, die Mobilität ganz zu denken. Es geht um Auto, um Nahverkehr und eben auch Fahrrad und E-Bike."
IAA Mobility 2025: Open Space Bereiche
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