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Nachfolgelücke: Die KfW erkennt ein sinkendes Interesse, selbständig oder Unternehmer zu werden.

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Mittelstand: Suche nach geeigneten Nachfolgern oft schwierig

Mittelstand: Suche nach geeigneten Nachfolgern oft schwierig

Für die inhabergeführten Unternehmen im Mittelstand wird es nicht einfacher, geeignete Nachfolger zu finden. Unternehmerinnen und Unternehmer werden immer älter und haben das Problem erkannt. Die staatliche KfW-Bank hat dazu eine Studie vorgelegt.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

"Die Nachfolgelücke im Mittelstand wächst", sagt die Chefvolkswirtin der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), Fritzi Köhler-Geib. Jedes Jahr ginge es in Deutschland im Schnitt bereits um die Übernahme von 125.000 Unternehmen. Auf einen Zeitraum von fünf Jahren gerechnet - von 2023 bis 2027 - sind es 626.000 kleine und mittlere Betriebe, die vor der Ablösung durch neue Eigentümer stehen.

Zum Artikel: "Nachfolge dringend gesucht: Viele Familienunternehmen in Sorge"

Mehr als eine Million Betriebe vor Übergabe

Alle diese Firmen sollen nach dem Wunsch der aktuellen Inhaberinnen und Inhaber übergeben werden, was leider nicht immer reibungslos funktioniert. Bereits heute sei jeder dritte aus der Chefgeneration mindestens 60 Jahre alt, berichtet Köhler-Geib.

Bundesweit seien mehr als eine Million Betriebe in einer solchen Situation. Gleichzeitig fehlten aber oft geeignete Nachfolgerinnen und Nachfolger, so die KfW-Studie. Das erhöhe die Hürden und Anforderungen für die Senior-Chefs.

Unternehmensnachfolge besser frühzeitig planen

Immerhin seien 41 Prozent der betroffenen Mittelständler in diesem Übergabe-Prozess schon weit vorangeschritten, das sind deutlich mehr als in früheren Umfragen. Weitere 31 Prozent der übergabewilligen Unternehmen befinden sich aktuell schon in Verhandlungen. In der Regel werden dafür mehrere Jahre eingeplant. Komplizierte rechtliche Fragen müssen geklärt oder alte Bankkredite abgelöst werden.

So besteht im aktuellen Zeitraum 2023 bis 2024 der KfW zufolge bei 224.000 Mittelständlern ein Nachfolgewunsch. Insgesamt gehen die Experten von 3,81 Millionen kleinen und mittleren Betrieben in Deutschland aus, von denen einige bei diesem Prozess auf der Strecke bleiben werden.

Mit der Nachfolge zu lange warten kann schwerer Fehler sein

In den nächsten Jahren wird das Problem der Nachfolge nicht einfacher. Der demografische Wandel führt dazu, dass die Inhaberinnen und Inhaber der Firmen immer älter werden. Die sogenannten Babyboomer-Jahrgänge verabschieden sich in den Ruhestand. Die nachfolgenden Generationen sind nicht nur zahlenmäßig kleiner, auch ihr Interesse an Firmengründungen und –Übernahmen ist der KfW zufolge seit vielen Jahren rückläufig.

Befragt, ob sie Interesse daran hätten, sich selbständig zu machen und vielleicht auch ein Unternehmen zu gründen, reagieren viele Berufseinsteiger eher mit Ablehnung. Das hohe wirtschaftliche Risiko, das damit einhergeht und auch die bürokratischen Hürden, die damit verbunden sind, schrecken offenbar viel ab. Angesichts der hohen Nachfrage nach Fachkräften auf dem Arbeitsmarkt bietet sich vielen Einsteigerinnen und Einsteigern die Möglichkeit, als gut bezahlte Angestellte ein vergleichsweise sorgenfreieres Berufsleben zu führen.

Firmenübergabe innerhalb der eigenen Familie – oder gar nicht?

Wenn es mit der Übergabe des Unternehmens an die nächste Generation nicht funktioniert, fehlt es meistens an einem Familienmitglied, das weitermachen will. Bis zum Ende des Jahres 2024 hegen daher nach Einschätzungen der KfW 97.000 Inhaberinnen und Inhaber im Mittelstand Stilllegungspläne. Für sie ist das Ende ihrer Firma der einzig denkbare Weg. Im Vorjahr 2023 war diese Zahl aber fast doppelt so hoch. Das lag an den zum Teil drastischen Folgen der Corona-Pandemie im Einzelhandel und auch in der Gastronomie.

Nach den Gründen für ihre mögliche Betriebsaufgabe gefragt, heißt es 2024 aber in 63 Prozent der Fälle, dass sich innerhalb der Familie keine Interessenten finden. Das wären 13 Prozent mehr als im Vorjahr. Allgemein wünschten sich 57 Prozent der Altinhaber, die Nachfolge innerhalb der Familie zu regeln. Bei 43 Prozent der Befragten sind externe Nachfolger möglich, bei 28 Prozent können es statt der Familie auch Beschäftigte des Unternehmens sein, 21 Prozent wären bereit, das Unternehmen an einen Miteigentümer abzugeben.

Woran es scheitern kann: KfW nennt häufigste Gründe

Selbst bei einem aktiven Engagement gebe es zahlreiche Hürden, an denen der Nachfolgeprozess stecken bleiben oder scheitern könnte, heißt es im "KfW Nachfolge-Monitoring Mittelstand". Wenn es Schwierigkeiten gibt, nennen die Unternehmen als Gründe am häufigsten mit 74 Prozent, dass sie keine geeigneten Nachfolger finden.

30 Prozent berichten von Problemen damit, sich für das alte Unternehmen auf einen Kaufpreis zu einigen. Ebenso viele berichten von einem hohen bürokratischen Aufwand bei der Abwicklung, zu dem auch schwierige rechtliche Fragen (28 Prozent) gehören können. Außerdem gebe es bei 16 Prozent der Betriebe Finanzierungsfragen, die sich für die Nachfolge nicht so leicht lösen lassen.

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