US-Präsident Donald Trump verlängert die Frist im Zollkonflikt bis zum 1. August. Trump wolle noch am Montag ein Dekret unterschreiben, "das die Frist vom 9. Juli auf den 1. August verschiebt", sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt. Für Länder, die sich nicht mit den USA einigten, träten Anfang August hohe Zollaufschläge in Kraft, bekräftigte sie.
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Auch für die Europäische Union wäre die Frist am Mittwoch abgelaufen. Schon länger verhandelt sie mit den Vereinigten Staaten im Zollstreit - der Ausgang ist offen.
Trump kündigt 25-Prozent-Zölle gegen Japan und Südkorea an
Trump werde den betroffenen Ländern binnen eines Monats schriftlich mitteilen, welche Zollsätze ab August fällig würden, sagte Leavitt - "oder es werden Deals gemacht und diese Länder verhandeln weiterhin mit den Vereinigten Staaten".
Trump verschickte am Montag bereits die ersten von mehreren angekündigten Briefen an Länder mit neuen Zollbestimmungen, darunter sind Japan, Südkorea und Malaysia. Demnach werden auf alle Produkte aus diesen Ländern, die in die USA eingeführt werden, ab dem 1. August 25 Prozent Zölle erhoben. Diese werden demnach abseits von branchenspezifischen Zöllen fällig.
Der US-Präsident hatte Anfang April hohe Zollaufschläge gegen zahlreiche Staaten verhängt und diese kurz darauf für die meisten Länder für eine 90-tägige Verhandlungsphase auf zehn Prozent reduziert.
EU will Einigung noch vor ursprünglichem Fristende erreichen
Die EU werde keinen Zoll-Brief erhalten, sagten mit dem Vorgang vertraute EU-Vertreter der Nachrichtenagentur Reuters. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte nach früheren Angaben der Brüsseler Behörde am Sonntag mit Trump gesprochen. Es sei ein guter Austausch gewesen.
Die EU und die USA hätten zuletzt gute Fortschritte erzielt, um im Handelsstreit ein Grundsatzabkommen schaffen zu können, teilte die EU-Kommission mit. Die Verhandlungen der EU mit den USA über eine Vereinbarung liefen "auf verschiedenen Ebenen" weiter.
Merz "in engster Abstimmung" mit Brüssel
In Berlin sagte Regierungssprecher Stefan Kornelius, es werde "eine Lösung gesucht". "Die Gespräche sind noch nicht abgeschlossen", fuhr er fort. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) sei "in engster Abstimmung mit den europäischen Partnern, mit der Kommission".
Derzeit wird auf europäische Importe in die USA grundsätzlich ein Zoll von zehn Prozent fällig, Medikamente und andere Pharmaprodukte sind ausgenommen. Für Autos gilt ein erhöhter Zollsatz von 25 Prozent, für Stahl- und Aluminiumprodukte werden 50 Prozent fällig.
Mit Informationen von dpa, AFP und Reuters
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