Ein Smartphone zeigt "Rezepte" an. Im Hintergrund ist eine Frau in einer Apotheke zu sehen.
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Symbolbild: Das Smartphone soll in Zukunft per App die elektronische Gesundheitskarte einlesen. So können E-Rezepte online bestellt werden.

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Versandapotheke: E-Rezept künftig ohne Ausdruck via App einlösen

Versandapotheke: E-Rezept künftig ohne Ausdruck via App einlösen

Versandapotheken fühlten sich beim Einlösen von E-Rezepten benachteiligt. Jetzt bekam der Anbieter DocMorris eine Zulassung für das digitale Einlösen per Gesundheitskarte. Andere Online-Apotheken wollen nachziehen.

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Das Einlösen von E-Rezepten bei Versandapotheken soll künftig mit dem Smartphone auch ohne Ausdruck eines QR-Codes funktionieren. Dafür braucht es die elektronische Gesundheitskarte mit dem E-Rezept und eine App. Ein Anbieter macht den Anfang.

Cardlink-Verfahren - Gesundheitskarte ans Handy halten und Daten übermitteln

Als erste Versandapotheke hat nun DocMorris eine Genehmigung für eine neue Technologie zum Einlösen von Rezepten via Smartphone-App bekommen. Das hat die Firmenleitung des Unternehmens, das von den Niederlanden aus arbeitet und seinen Firmensitz in der Schweiz hat, am Mittwoch mitgeteilt. Zuvor war es nicht möglich, ein E-Rezept von der Gesundheitskarte direkt an die Versandapotheke zu übertragen.

Im Zuge des sogenannten Cardlink-Verfahrens soll es künftig möglich sein, sein Smartphone als Lesegerät für die elektronische Gesundheitskarte (eGK) zu nutzen. Folglich können Nutzerinnen und Nutzer dann ihre Daten von der Karte selbst per NFC-fähigem Handy einlesen und das Rezept online übermitteln. Wie ein Sprecher von DocMorris auf Nachfrage von BR24 mitteilt, habe das Unternehmen mit dem Rollout in der App gestartet. Die Versandapotheke arbeite "mit Hochdruck" daran, den neuen Einlöseweg für E-Rezepte so schnell wie möglich zur Verfügung zu stellen. Wie DocMorris weiter mitteilt, wird die Eingabe einer eGK-PIN in der App nicht erforderlich sein.

Kritik an bisherigen Vor-Ort-Lösung

Mitte März hatte das Bundesgesundheitsministerium mit seiner 51-Prozent-Mehrheit die Einführung des Verfahrens in der Gesellschafterversammlung der Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte mbH (Gematik) trotz des Widerstands von Krankenkassen, Ärzten und Apothekern durchgesetzt. Online-Apotheken hatten dem Bund zuvor mit Klagen gedroht, weil sie sich bei den bisherigen E-Rezept-Einlösewegen benachteiligt sahen.

So teilte der Bundesverband der Versandapotheken (BVDVA) im Februar zur Stecklösung für Gesundheitskarten mit: "Der physische Vor-Ort-Einsatz diskriminiert den Online-Vertrieb von Arzneimitteln. Darum ist das ortsunabhängige Einlösen von E-Rezepten von entscheidender Bedeutung (...)."

Andere Versandapotheken wollen nachziehen

Andere Anbieter, wie das Unternehmen Redcare Pharmacy, das in Deutschland unter dem Firmennamen Shop Apotheke bekannt geworden ist, wollen bald nachziehen, wenn sie die notwendigen Genehmigungen haben.

Bisher gab es drei Möglichkeiten zum Einlösen des E-Rezepts. So ist es möglich, nach dem Arztbesuch seine elektronische Gesundheitskarte direkt in einer Apotheke vor Ort einlesen zu lassen und das Medikament zu erhalten. Außerdem ist es möglich, sich in der Arztpraxis einen QR-Code ausdrucken zu lassen. Dieser kann zum einen in einer Präsenzapotheke vorgezeigt werden oder sowohl weiterhin per Post zu einer Versandapotheke geschickt als auch über eine App eingescannt werden. Per App der Gematik GmbH wiederum war das Einlösen auch bislang schon überall möglich, die Anmeldung wurde jedoch als kompliziert kritisiert.

Zum Start des E-Rezepts hatten sich Versandapotheken erhofft, dass mehr Menschen Medikamente über Rezepte auf diesem Weg bestellen würde. Diese Hoffnung hatte sich zunächst nicht erfüllt. Mithilfe des neuen Cardlink-Verfahrens hoffen die Versandapotheken nun auf Besserung.

Apothekerverbände warnen: Vor-Ort-Apotheken unverzichtbar

Die deutschen Apothekerverbände hatten in der letzten Zeit immer wieder davor gewarnt, dass es die Vor-Ort-Apotheken schwächt, wenn Patienten immer öfter bei Versandapotheken bestellen. Schnell erreichbare Apotheken an möglichst vielen Orten seien aber unverzichtbar, heißt es von den Apothekerverbänden.

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