ARCHIV - 07.08.2019, Hamburg: Hand in Hand tanzen Kinder und Erzieherinnen bei einem Bewegungsspiel in der Turnhalle einer Kita. Die Situation in Kitas ist am 9. Februar Thema einer Aktuellen Stunde im Bundestag. Foto: Christian Charisius/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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Kinder aus finanzschwachen oder nicht Deutsch sprechenden Familien haben in Deutschland schlechtere Chancen auf einen Kita-Platz.

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Studie: Status der Eltern entscheidend für Kita-Platz

Studie: Status der Eltern entscheidend für Kita-Platz

Obwohl ein rechtlicher Anspruch auf einen Kita-Platz besteht, bekommen längst nicht alle Familien auch einen Betreuungsplatz. Besonders finanzschwache Familien oder Menschen mit Migrationshintergrund scheinen bei der Vergabe öfter leer auszugehen.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Kinder aus finanzschwachen oder nicht Deutsch sprechenden Familien haben laut einer Studie in Deutschland schlechtere Chancen auf einen Kita-Platz. Wie aus einer am Freitag veröffentlichten Untersuchung des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) hervorgeht, entscheiden Beruf, Bildung und Sprache der Eltern maßgeblich darüber, ob ein Kind einen Platz bekommt. Armutsgefährdete Familien und Familien mit Migrationshintergrund wünschten sich ähnlich häufig einen Betreuungsplatz wie andere Familien, dennoch besuchten die Kinder seltener eine Kita.

Arm oder mit Migrationshintergrund: Weniger Chancen auf Kita-Platz

Laut der Studie wurde 2020 nur jedes vierte armutsgefährdete Kind unter drei Jahren in einer Kita betreut – allerdings jedes zweite Kind aus finanziell nicht prekären Verhältnissen. Ein ähnliches Muster zeige sich bei Familien mit Migrationshintergrund. Während 38 Prozent der deutschsprachigen Kinder eine Kita besuchten, waren es nur 24 Prozent der Jungen und Mädchen aus Familien, die zu Hause kein Deutsch sprechen. Dabei äußerten etwa 50 Prozent dieser Familien ihren Bedarf – aber nur jedes zweite Kind erhielt einen Platz.

Bildungsungleichheiten verringern: Mehr Teilhabe gefordert

Die Wissenschaftler sprechen von einer Lücke, obwohl es seit zehn Jahren einen Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz für Kinder ab einem Jahr gibt. "Wenn wir Bildungsungleichheiten verringern wollen und möchten, dass alle Kinder ihre Potenziale bestmöglich entfalten, dann müssen wir die Teilhabechancen für alle Kinder erhöhen", sagte BiB-Direktorin Katharina Spieß.

Die Forscher äußerten sich mit Blick auf den Bildungsgipfel der Bundesregierung am 14. und 15. März. Sie werteten Daten der DJI-Kinderbetreuungsstudie von 2013 bis 2020 aus. Dazu untersuchten sie Betreuungswünsche der Eltern von rund 96.000 Kindern unter drei Jahren und die tatsächliche Kita-Nutzung.

Mit Informationen von dpa.

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