Die beliebten Orchideen stammen aus tropischen Regionen Südamerikas, Afrikas, Asiens oder Australiens. Dort wachsen sie oft nicht im Boden, sondern als sogenannte "Aufsitzerpflanzen" auf Bäumen oder Felsen – botanisch "epiphytisch" genannt. Über ihre Wurzeln nehmen sie Feuchtigkeit und Nährstoffe aus der Luft auf. Auch als Zimmerpflanzen benötigen Orchideen daher ein lockeres Spezialsubstrat statt Blumenerde, um nicht zu faulen.
Wie bereitet man Orchideen auf eine längere Abwesenheit vor?
Orchideen speichern Wasser in ihren fleischigen Wurzeln und Blättern. Nach einer gründlichen Wässerung halten sie meist bis zu zwei Wochen ohne Nachschub aus – vorausgesetzt, der Standort ist hell, nicht zu warm und ohne direkte Sonne. Vor der Abreise empfiehlt sich ein ausgiebiges Tauchbad in kalkfreiem Wasser. Dabei nimmt das Substrat – etwa aus Pinienrinde, Kokosfasern, Blähton oder Sphagnummoos – Feuchtigkeit langsam auf. Nach rund zehn Minuten sind Wurzeln und Substrat gesättigt. Ein kleiner Schuss Dünger kann helfen, die Pflanzen zu stärken. Wichtig: Überschüssiges Wasser gut abtropfen lassen, damit sich keine Staunässe bildet. Orchideen hassen "nasse Füße". Verwelkte Blüten oder abgestorbene Blätter sollten entfernt werden, um die Pflanze zu entlasten.
Im Video: Tipps von Querbeet-Expertin Sabrina Nitsche - Orchidee im Glas
Orchidee im Glas
Orchideen auf Schädlinge untersuchen
Ein genauer Blick auf Blätter und Wurzeln lohnt sich vor der Abreise: Spuren von zum Beispiel Spinnmilben oder Wolläusen lassen sich so rechtzeitig entdecken. Werden die Schädlinge vor dem Urlaub bekämpft, gibt es nach der Rückkehr keine bösen Überraschungen.
Direkte Sonneneinstrahlung für Orchideen vermeiden
Eine sonnige Fensterbank kann schnell zur Hitzefalle werden. Das stresst die Pflanzen, verursacht Sonnenbrand und lässt sie austrocknen. Besser ist ein kühler, heller Platz ohne direkte Mittagssonne. Stellen Sie die Orchideen etwas weiter weg vom Fenster in die Raummitte. Mehrere Orchideen dicht beieinander schaffen zudem ein eigenes Mikroklima. Weniger Licht bedeutet auch weniger Wasser- und Energieverbrauch – das Wachstum verlangsamt sich, die Pflanze bleibt aber gesund.
Fensterbankschalen sorgen für Luftfeuchtigkeit
Wenn man bei längerer Abwesenheit auf Nummer sicher gehen will, kann man mit Fensterbankschalen für mehr Feuchtigkeit sorgen. Das sind Schalen aus Kunststoff mit einem erhöhten Rand, auf denen Gitter liegen. Darauf stellt man die Orchideen ohne Übertopf. Die Schalen werden mit Wasser aufgefüllt, das nach und nach verdunstet, sodass die Orchideen Wasser aus der Luftfeuchtigkeit aufnehmen können.
Was sollte man vor dem Urlaub nicht tun?
Wer kurz vor der Abreise die Orchidee umtopft, setzt die Pflanze unnötig unter Stress. Die Wurzeln müssen sich erst an das neue Substrat anheften und kleinere Wunden, die beim Umtopfen entstanden sind, verschließen.
Umtopfen nach dem Urlaub - so geht's
Wenn Sie aus dem Urlaub zurück sind, können Sie auch wieder ans Umtopfen denken, wenn nötig. BR Gartenexpertin Karin Greiner empfiehlt, die Orchideen aus dem Topf zu nehmen, das alte Substrat auszuschütteln, alte Wurzeln um die Hälfte einzukürzen und faule oder beschädigte Wurzeln ganz zu entfernen.
Orchideen umtopfen
Danach wird der Topf gründlich gereinigt und frisches Orchideensubstrat bereitgestellt. Sämtliche Luftwurzeln werden locker zu einem Knäuel aufgewickelt und in den Topf gesteckt. Das Substrat wird dann portionsweise eingefüllt. Dazu den Topf immer wieder auf den Tisch stoßen, damit die bröckeligen Bestandteile in alle Lücken gelangen. Greiners Tipp: In der ersten Woche nicht gießen, bis sich Wurzelwunden geschlossen haben.
Im Video: Pflege von Orchideen in der Urlaubszeit (ab Minute 9:35)
Orchidee
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