Eine Frau beantwortet eine Frage der theoretischen Prüfung des Führerscheins.
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Eine Frau beantwortet eine Frage der theoretischen Prüfung des Führerscheins. (Symbolbild)
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17-Jährige mogelt bei Theorie-Führerscheinprüfung: Strafanzeige

17-Jährige mogelt bei Theorie-Führerscheinprüfung: Strafanzeige

Weil sie bei ihrer theoretischen Führerscheinprüfung betrügen wollte, muss sich eine 17-Jährige nun strafrechtlich verantworten. Sie war mit Kamera und elektronischen Geräten unter ihrer Kleidung während der Prüfung beim TÜV in Regen aufgeflogen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

Früher spickte man mit Stift und Zettel – 2025 offenbar mit Kamera und weiterer Elektronik. Eine 17-Jährige wollte so die Theorieprüfung ihres Führerscheins bestehen – flog jedoch auf. Das zieht ernsthafte Konsequenzen nach sich, teilte die Polizeiinspektion im niederbayerischen Regen heute mit.

Unbekannter Mann sollte Fragen per Kamera beantworten

Gestern Nachmittag hatte die 17-Jährige beim TÜV in Regen ihre theoretische Führerscheinprüfung ablegen wollen. Während der Prüfung drehte sie das Prüfungstablet immer wieder hin und her, was offenbar auffiel.

Wie die Polizei heute mitteilt, war die Fahrschülerin tatsächlich unter ihrer Kleidung mit einer Kamera und mehreren elektronischen Geräten ausgestattet. Sie hatte das Tablet gedreht, um den Text mit einer Knopfkamera abzufilmen. So sollte Kontakt nach außen, zu einem bis dato unbekannten Mann, hergestellt werden, der die 17-Jährige bei den Antworten zu den Fragen unterstützen hätte sollen. Dafür hätte die junge Frau dem Unbekannten knapp 2.000 Euro bezahlt – nach bestandener Prüfung.

TÜV-Tablets mittlerweile mit Folie gesichert

Allerdings sind die Prüfgeräte beim TÜV zwischenzeitlich mit einer Spiegelfolie gesichert, sodass der Bildschirm mittels Kamera nicht mehr, beziehungsweise nur sehr schwer lesbar ist. Deshalb flog der Täuschungsversuch auch auf, so die Polizei.

Die technischen Geräte wurden sichergestellt. Gegen die 17-Jährige wurde ein Strafverfahren wegen des Verdachts der versuchten Fälschung beweiserheblicher Daten eingeleitet. Wer der Mann ist, der die Antworten auf die Theoriefragen hätte geben sollen, ist noch nicht bekannt. Die Polizei sucht nach ihm.

Tausende Betrugsfälle beim Führerschein pro Jahr

Dass der Betrugsversuch der 17-Jährigen kein Einzelfall ist, zeigen die Zahlen des TÜV-Verbands vom Vorjahr. 2024 wurden rund 4.200 Fälle festgestellt – 12 Prozent mehr als im Vorjahr, so der Verband. Mehr als die Hälfte würde laut TÜV auf "professionelle Weise betrügen" – durch "Zusammenarbeit mit Dritten, Passmissbrauch oder Urkundenfälschung".

Wer betrügt, kann bis zu neun Monate für Prüfungen gesperrt und strafrechtlich verfolgt werden. Richtig so, findet der TÜV-Verband: Wer sich eine Prüfung "ergaunert" und nicht die entsprechenden Kenntnisse für den Straßenverkehr habe, berge "ein erhebliches Risiko für die Sicherheit anderer".

Führerschein soll günstiger werden

Weil die Führerscheinprüfung schwierig ist und auch sehr teuer werden kann, hat sich jüngst das Bundesverkehrsministerium eingeschaltet: Minister Patrick Schnieder (CDU) plant aktuell eine Kostenbremse, die bei der Ausbildung in den Fahrschulen ansetzt. Unter anderem soll der immer länger gewordene Katalog mit mittlerweile mehr als 1.100 Fragen für die theoretische Prüfung um ein Drittel schrumpfen. Außerdem soll die Pflicht zu Präsenzunterricht entfallen und Wissen auch komplett digital vermittelt werden können.

Für einen Pkw-Führerschein der Klasse B werden laut Verkehrsministerium derzeit im Schnitt rund 3.400 Euro verlangt. Teils können es auch 4.000 Euro oder noch mehr werden – je nachdem, wie lange man für die bestandenen Prüfungen in Theorie und Praxis braucht.

Mit Material der dpa

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