Ein Mann, gekleidet wie ein Bischoff, hält einen goldenen Krug in der Hand. Hinter ihm steht ein Mann mit einer Kapuze über dem Kopf und einem dunklen Umhang, ein "Aprostel".
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Beim "Bierschoff" und seinen "Aprosteln" dreht sich alles um das Bier. Religiöse Gefühle will der Kulmbacher mit seiner Rolle nicht verletzen.

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Auf feuchtfröhlichen Pfaden: Der "Bierschoff" aus Kulmbach

Auf feuchtfröhlichen Pfaden: Der "Bierschoff" aus Kulmbach

Bier ist seine Religion. Der oberfränkische Bierliebhaber Tobias huldigt als Kunstfigur "Bierschoff" – zusammengesetzt aus den Worten "Bier" und "Bischoff" – dem goldenen Gerstensaft. Durstige Jünger findet er nicht nur auf Instagram.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Franken am .

Von einer Kultfigur zu sprechen, ist immer gefährlich. Unter fränkischen Bierfans könnte Tobias G. aber inzwischen eine solche sein. Fast 10.000 "Biergierige" folgen seinem Internetauftritt auf Instagram. Am liebsten überzeugt der "Bierschoff" seine Jünger aber live und in Farbe bei einem gemeinsamen Umtrunk.

Der "Bierschoff" aus Kulmbach: Bierige Wortspiele

Tobias G., den Nachnamen möchte er ob der steigenden Anhängerschaft lieber für sich behalten, zieht in bischöflichem Ornat durch die fränkischen Lande. Gekleidet mit weißem Unterrock, rotem Überwurf und goldener Mitra. "Die Klamotten sind alle aus Rom, aus dem Priesterbedarf", sagt der Bierschoff, der immer einen lockeren Spruch auf den Lippen hat: oft Wortspiele ums Bier, meist selbiges in der Hand.

Seine Religion ist das Bier, insbesondere das Fränkische. Dem huldigt der "Bierschoff" schon seit zehn Jahren. Seine Mission: den goldenen Gerstensaft unters Volk bringen und anpreisen. Das habe der nämlich mehr als verdient. Nicht umsonst waren es schon einst die Mönche, die Bier brauten, so Tobias. Mit die ersten Gebäude der zivilisierten Welt seien Brauereien gewesen, betont der 33-Jährige verschmitzt.

Positive Reaktionen von Kirchenvertretern

Der prostende Prediger hat sogar seine eigene "Bierbel", in der sich die "Worte des Herrn" permanent vor allem um das eher "flüssige Manna" drehen. So heißt es dort unter anderem: "Sein Bier soll immerdar in meinem Munde sein. Meine Seele soll sich rühmen des Bieres." Tobias lässt kein Wortspiel aus, lobt die Biergläubigen, hilfreichen "Aprostel" an seiner Seite und stellt schon mal Mahnkästen dort auf, wo Bierlaster häufig ihre Ladung verlieren. Trauerpredigt inklusive.

Religiöse Gefühle verletzten will der 33-jährige Kältetechniker in seiner Rolle als Bier-Bischof auf keinen Fall. Das sei niemals seine Absicht. Im Gegenteil. Er sei selbst gläubiger Christ. Nicht alle fänden seine Auftritte lustig, das sei ihm bewusst, aber es habe auch schon positive Reaktion von Kirchenvertretern gegeben. "Mit dem Kölner Domradio haben wir schon zusammengearbeitet", erzählt Tobias.

"Auf feuchtfröhlichen Pfaden"

Wer an den "Bierschoff" und seine "Aprostel" glaubt, könne ihn sogar buchen. Für Bierfeste, Hochzeiten oder auch Brauereisegnungen. Aufträge hätten ihn sogar schon nach Österreich und Slowenien geführt. Das Bier bringe nun mal die Leute zusammen, sagt der 1,90 Meter große Mann, der mit Mitra auf dem Kopf fast die Zwei-Meter-Marke erreicht. Und so wandelt er weiter mit seinen "Aprosteln" auf feuchtfröhlichen Pfaden durch die fränkischen Lande. Immer die nächste Brauerei im Blick.

Tag des Bieres: Bayerns Brauereien verkaufen am meisten

Grund zu Feiern gibt es für leidenschaftliche Biertrinker in Bayern derzeit genug. Bundesweit verkaufen bayerische Brauereien das meiste Bier. Das hat das Bayerische Landesamt für Statistik mit Sitz in Fürth mitgeteilt. Denn: Am Dienstag ist der "Tag des Bieres".

Im Jahr 2023 lag der Bierabsatz der bayerischen Brauereien bei 23,4 Millionen Hektolitern. Das sind 2,5 Prozent weniger als im Vorjahr, aber nach wie vor der höchste Absatz im bundesweiten Vergleich. Auf Platz zwei folgt Nordrhein-Westfalen mit 21,2 Millionen Hektolitern.

Auch ein großer Teil der deutschen Braustätten – nämlich 41,7 Prozent – hat seinen Sitz in Bayern. 622 Brauereien waren es im Jahr 2023 im Freistaat, fünf weniger als im Vorjahr. Das meiste Bier verkauften die bayerischen Brauereien in den Monaten Mai, Juni und Juli. Rund drei Viertel der Gesamtmenge lieferten sie ins Inland. Der Tag des Bieres erinnert an den 23. April 1516. Damals wurde in Ingolstadt das bayerische Reinheitsgebot für Bier verkündet.

Im Video: Der Fluch der "Bierkurve" in Neudrossenfeld

Bierkästen und zerborstene Bierflaschen liegen auf der Straße. Männer in orangenen Anzügen stehen daneben. Im Hintergrund sind stehende Autos, ein Lkw und ein Betonmischer zu sehen.
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Immer wieder verlieren Bierlaster an der Autobahnauffahrt zur A70 bei Kulmbach ihre Ladung.

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