Der Blick aus einem Hochhaus auf die Siemensstraße in Bamberg
Bildrechte: BR/Claudia Grimmer
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Der Streit um die Pflanzung neuer Bäume in der Siemensstraße in Bamberg hat offenbar ein Ende.

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Bäume auf Kosten von Parkplätzen? Diskussion hat ein Ende

Bäume auf Kosten von Parkplätzen? Diskussion hat ein Ende

Wie viele Parkplätze müssen für die Pflanzung neuer Bäume weichen? Die Debatten über dieses Thema scheinen für die Siemensstraße in Bamberg nun endgültig geklärt. Der Bauausschuss hat mehrheitlich für einen Kompromissvorschlag gestimmt.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Zwei Parkplätze – und nicht wie ursprünglich geplant 19 – fallen in der Bamberger Siemensstraße demnächst weg. Im Gegenzug sollen elf oder zwölf neue Bäume gepflanzt werden. Das ist das Ergebnis einer Sitzung im Bauausschuss der Stadt Bamberg. Die Mehrheit der Mitglieder sprach sich dabei für die Pflanzung der Bäume aus, die durch Bundesfördermittel aus dem Fonds der Nationalen Klimaschutzinitiative finanziert werden sollen. Damit hat die Diskussion zwischen Anwohnern und der Stadt zwar ein Ende, offene Fragen gibt es aber immer noch.

Geld für die neuen Bäume kommt aus Klimaschutz-Fördermitteln

Denn über die Kosten des neuen Plans ist noch nichts bekannt. Die ursprüngliche Planung ging von 220.000 Euro für die Pflanzung von elf Bäumen aus. Das Geld kommt aus einem Fördertopf, von dem Bamberg profitiert, weil es etwas für den Klimaschutz tun wolle. Unter dem Titel "MitMachKlima" gibt es aus Berlin insgesamt 3,325 Millionen Euro. Im Sommer wurde dafür bereits eine Seniorenrikscha für 20.000 Euro angeschafft. Ein weiteres Projekt ist unter anderem die Baumaktion in der Siemensstraße.

Im Dezember vergangenen Jahres hatte der Stadtrat diese Begrünung beschlossen. Doch bei den Bürgern fand der Plan keinen großen Anklang. Sie wehren sich nicht gegen mehr Grün und Klimaschutz, sondern argumentieren, dass diese Straße bereits ausreichend begrünt, fußläufig der Hauptsmoorwald zu erreichen sei und Parkplätze schon jetzt fehlen würden. Drei Anträge auf sofortigen Stopp der Pläne waren zwischenzeitlich von den Bürgern des Viertels eingereicht worden.

Die Stadt zog daraufhin argumentativ nach und verwies darauf, dass bei Starkregen die Straße gefährdet sei. Einer Stellungnahme des zuständigen Wasserwirtschaftsamts ("Die geplante Pflanzung von zwölf Bäumen in der Siemensstraße hat auf ein Starkregenereignis und damit auf ein Hochwasserereignis keine großen Auswirkungen") folgte ein sieben Seiten langes Papier der Stadt, in dem ausführlich erklärt wird, wie wichtig diese zwölf Bäume für ganz Bamberg seien. Darin hieß es unter anderem: Neue Bäume würden "die Attraktivität des Parkens" erhöhen und die Siemensstraße sei eine Wohnstraße und von der Breite "überdimensioniert".

Fördermittel laufen im nächsten Jahr aus

Letztlich präsentierten Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) und Bürgermeister Jonas Glüsenkamp (Grünes Bamberg) in einem Gespräch am 24. November den drei Vertretern der Bürgerschaft einen neuen, überarbeiteten Plan. Der Alternativvorschlag sieht nun die Pflanzung von elf oder zwölf Bäumen und den Wegfall von nur zwei Parkplätzen vor. Alle anderen können demnach erhalten bleiben. Die Baumwurzeln würden dadurch relativ nahe an die unterirdisch verlaufenden Versorgungsleitungen heranrücken, erklärt Michael Böhm von Bamberg Service, das für die Instandhaltung der Leitungen zuständig ist. Indirekt bedeutet das, dass dadurch die ursprünglich veranschlagte Höhe der Kosten pro Baum von 20.000 Euro nicht eingehalten werden kann.

Dieser Alternativvorschlag soll nun in die Tat umgesetzt werden. Das muss allerdings relativ zeitnah passieren, denn die Fördermittel laufen 2024 aus.

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