Acht Bühnen mit über 90 Konzerten an drei Tagen, das bietet das Bardentreffen in Nürnberg in diesem Jahr. Unter dem Motto "Respekt" treten heuer vor allem Musikerinnen auf. Frauen seien auf Festivals weniger präsent, sagt der künstlerische Leiter Rainer Pirzkall. Da will das Bardentreffen ein Statement setzen: Es geht auch anders. Neben Musikern aus rund 20 Ländern der Welt gibt es in diesem Jahr auch Tanzkurse, ein gemeinsames Chorsingen und Straßenkünstler, die abseits der großen Bühnen spielen.
"Respekt fängt beim Zuhören an"
Themen wie Gleichberechtigung, Emanzipation und Vielfalt sollten auf dem Bardentreffen im Fokus stehen, sagt Pirzkall. Das fange für ihn beim Zuhören an. Wer sich Musik anhöre und mit den Texten auseinandersetze, könne seinen Horizont vielleicht erweitern. Gerade in der heutigen Zeit sei es wichtig, sich auch andere Standpunkte anzuhören.
Internationale Künstlerinnen
Da der Fokus in diesem Jahr auf Frauen liegt, hat man sich einige international bekannte Musikerinnen eingeladen wie die nigerianische Sängerin Nneka, die eine Mischung aus Soul, Reggae und Hip-Hop singt. Sie passt mit ihren sozialkritischen Texten gut zum Motto des Bardentreffens, singt von Liebe, Schmerz und Trauer, aber auch über die Wut, wie ihr Heimatland Nigeria durch Ölkonzerne ausgebeutet wird. Gleichzeitig mahnt sie aber auch, dass Afrika nicht in Trauer versinken dürfe, sondern sich erheben solle. "Wake up Africa" heißt es dazu passend in einem ihrer Lieder.
Junge Musik aus Österreich
Ebenfalls kritische Texte hat die junge österreichische Sängerin Anna Buchegger. Musikalisch bewegt sie sich zwischen Jazz, Pop und alpenländischer Volksmusik. In ihrem Song "Maria" hinterfragt sie zum Beispiel traditionelle Rollenbilder von Frauen in ihrer Heimat und wie über sie gesprochen wird. "Was hat sie scho wieder angezogen, auf ihrer Bluse ist ein Fleck" singt die 25-Jährige zum Beispiel.
Funky Rock auf dem Hauptmarkt
Ein weiteres Highlight ist der Auftritt der US-amerikanischen Sängerin Nik West, die am Freitagabend auf der Bühne am Hauptmarkt auftritt. Die Bassistin, die schon mit Sänger Prince oder Dave Stewart, dem Sänger der Eurythmics, zusammengearbeitet hat, spielt eine Mischung aus Soul, Jazz und funky Rock und fällt nicht zuletzt durch ihre schrillen Kostüme auf.
Schottischer Tanzkurs und gemeinsames Singen
Zum 40-jährigen Jubiläum der Städtepartnerschaft zwischen Nürnberg und Glasgow gibt es auf dem Hauptmarkt am Samstag ein besonderes Angebot. Beim sogenannten Ceilidih, einer Tanzform, kann jeder mitmachen, mit oder ohne Erfahrung. Ein "Caller" auf der Bühne zeigt dem Publikum, wie getanzt wird. Außerdem gibt es weitere Vortänzer, etwa den fünfmaligen UK-Akkordeon-Champion Liam Smith. Auf dem Trödelmarkt wird es außerdem eine 75-minütige Chorprobe geben: Eine Sängerin steht auf der Bühne und wird den Song "Roar" von Katy Perry einstudieren. Das Bardentreffen sei auch ein Festival wo man ein bisschen ausprobieren und experimentieren wolle, so Pirzkall.
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