Der Baywa-Schriftzug am Technikzentrum des Unternehmens im Hafen von Bamberg.
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Der angeschlagene BayWa-Konzern erwartet für das vergangene Jahr einen Verlust von 1,6 Milliarden Euro.
Bildrechte: dpa-Bildfunk/David-Wolfgang Ebener
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BayWa meldet 1,6 Milliarden Euro Verlust

BayWa meldet 1,6 Milliarden Euro Verlust

Der angeschlagene BayWa-Konzern erwartet für das vergangene Jahr einen Verlust von 1,6 Milliarden Euro. Die geplante Sanierung soll aber nicht gefährdet sein, wie das Unternehmen mit Sitz in München mitteilte.

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Der hoch verschuldete BayWa-Konzern steckt mitten in der Sanierung – nun hat der sogenannte Mischkonzern für Landwirtschaft und Lebensmittelversorgung vermeldet, dass er für 2024 einen Verlust von 1,6 Milliarden Euro erwartet. Die bis Ende 2028 geplante Sanierung soll aber nicht gefährdet sein, wie das vor allem im Süden und Osten Deutschlands wichtige Münchner Unternehmen in einer Pflichtmitteilung für die Börse mitteilte. 

Erstmals 2023 Verluste in der Firmengeschichte

Die aus der Genossenschaftsbewegung hervorgegangene BayWa hat in ihrer 102-jährigen Geschichte zuvor überhaupt erst einmal einen Jahresverlust gemeldet, nämlich 2023. Vor zwei Jahren fiel ein Minus von rund 93 Millionen Euro an, das nunmehr innerhalb eines Jahres um etwa das Sechzehnfache in die Höhe geschossen ist. 

Abschreibungen auf Beteiligungen wie die am Wind- und Solar-Projekt-Tochter BayWa r.e. hätten dem Münchner Agrar- und Baustoffhändler BayWa einen Milliardenverlust eingebrockt. Für das vergangene Jahr habe das Unternehmen einen Verlust von rund 1,6 Milliarden Euro erwirtschaftet, teilte die BayWa mit.

Das komplette Zahlenwerk soll am 10. Juli veröffentlicht werden. Durch die Buchwert-Abschreibungen ergebe sich nach deutschen Bilanzierungsvorschriften (HGB) – wie im Zuge der Sanierung erwartet – ein negatives Eigenkapital. Darüber muss die BayWa ihre Aktionäre auf der Hauptversammlung am 26. August informieren. Auf die Sanierungspläne habe die Entwicklung keinen Einfluss, erklärte das Unternehmen.

Milliardenverlust kommt für Vorstand nicht unerwartet

Das Milliardenminus und der damit verbundene Verlust an Eigenkapital treffen den Vorstand nach dessen Bekundungen zumindest nicht unerwartet: Dieser bewegt sich der Ad-hoc-Meldung zufolge innerhalb der Erwartungen des Sanierungskonzepts "und hat folglich keine Auswirkungen auf dessen Umsetzung oder auf die positive Fortführungsprognose gemäß dem Sanierungsgutachten". Auch die kürzlich vereinbarte Sanierungsfinanzierung bis 2028 sowie eine geplante Kapitalerhöhung sind demnach unberührt.

Die Sanierung soll Ende 2028 abgeschlossen sein. Wesentlicher Bestandteil des Plans ist der Verkauf ausländischer Tochterfirmen und Beteiligungen. Bereits beschlossen ist der Verkauf des BayWa-Anteils an ihrem österreichischen Pendant RWA sowie der Verkauf der stark verschuldeten niederländischen Tochter First Dutch. Beide Verkäufe zusammen reduzieren die Schuldenlast laut BayWa um 1,1 Milliarden Euro. Mit dem Verkauf fast aller Beteiligungen im Ausland soll das Eigenkapital nach dem Sanierungsplan bis 2028 wieder positiv werden.

Mit Informationen von dpa und Reuters.

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