Das Wasser glitzert blau-grün in der Sonne: Ein Sprung in einen See ist gerade an heißen Tagen mit das Beste, was man tun kann, um sich zu erfrischen. Doch die Hitze hat negative Auswirkungen auf Badeseen. Die Weiher und Seen sind häufig stehende Gewässer, das heißt, es läuft kein frisches Wasser hinein. Gerade wenn es heiß und sonnig ist, wachsen dann Algen, auch Blaualgen, die für Menschen gefährlich sein können.
Starke Vermehrung von Blaualgen
Das Gesundheitsamt Pfaffenhofen warnt deshalb aktuell vor möglichen Gefahren für Badegäste, denn hier gibt es fast ausschließlich stehende, grundwassergespeiste Badeweiher ohne Frischwasserzulauf. Hohe Außen- und Wassertemperaturen im Zusammenspiel mit hoher Sonneneinstrahlung führten zu einer starken Vermehrung von Algen und sonstigen Wasserpflanzen, aber auch von Cyanobakterien – umgangssprachlich Blaualgen genannt. Wenn beim Schwimmen oder Plantschen viel Seewasser geschluckt wird, könnten diese Cyanobakterien gesundheitsschädlich sein und Übelkeit und Durchfall verursachen.
Blaualgen verursachen Übelkeit und Durchfall
Bereits vor rund zwei Wochen hatte das Pfaffenhofener Gesundheitsamt deshalb das Baden im Ebenhausener Weiher verboten. Auch das Ingolstädter Gesundheitsamt hat bei regulären Kontrollen in zwei Badeseen eine starke Vermehrung von Blaualgen festgestellt, so die Behörde. Am Schwenkweiher und am Kempesee habe man deshalb Warnhinweise aufgestellt, die die Bürger beachten sollen.
Altmühlsee kämpft immer wieder mit Blaualgen
Im Fränkischen Seenland ist besonders der Altmühlsee betroffen. Dort gibt es schon seit dem vergangenen Sommer immer wieder Warnungen und Badeverbote. Im vergangenen Sommer mussten die Behörden sogar ein wochenlanges Badeverbot am Altmühlsee aussprechen. Die Belastung mit Blaualgen lag dreimal so hoch wie der Grenzwert für ein Badeverbot.
Die Sorge, dass wegen anhaltender Badeverbote weniger Touristen kommen, ist daher groß in der Region. Aktuell gibt es nur eine Badewarnung für den Badestrand am Seezentrum Schlungenhof – einer von drei Stränden am Altmühlsee. Der See wurde vor rund 40 Jahren geflutet, als Hochwasserspeicher und Erholungsraum für die Menschen. Seitdem hat sich die durchschnittliche Wassertemperatur bereits um vier Grad erhöht.
See kann bei hohen Temperaturen "kippen"
Ein weiteres Problem: Durch die Hitze führt das Wasser weniger Sauerstoff, viele Organismen sterben ab. Dadurch entstehen zum Beispiel Faulgase und irgendwann "kippt" der See, sprich: Er ist sehr stark verunreinigt. Das hat wiederum Folgen für uns Menschen: Beim Kontakt mit dem Wasser können Hautreizungen und andere allergische Reaktionen entstehen.
Landratsamt: Badegäste sollen aufmerksam sein
Die Stadt Ingolstadt verweist darauf, dass Badeweiher Naturgewässer sind, die – anders als Schwimmbäder oder Naturbadeteiche – keinerlei Wasseraufbereitung erfahren, sondern ihr Gleichgewicht selbst regulieren müssen. Selbst engmaschigere Wasserkontrollen würden immer nur eine Momentaufnahme abbilden, die sich in Naturgewässern teils stündlich ändern kann.
Das Landratsamt Pfaffenhofen appelliert daher an die Eigenverantwortlichkeit der Badegäste. Sollte man Bedenken haben, solle man an heißen Tagen lieber nicht in Seen oder Weihern baden. Auf der Homepage des Gesundheitsamts [externer Link] gibt es Infoblätter zu Verunreinigungen und Blaualgen.
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