Strahlende Gesichter, Jubel und Freudentränen beim Zieleinlauf - das und weit über tausend Teilnehmer und Zuschauer werden auch heuer wieder erwartet, beim zehnten Bona-Inklusionslauf in Dillingen. Ein besonderer Stadtlauf, denn hier kann jeder mitmachen.
Viele werden am Sonntag ab 12.30 Uhr durch Dillingen joggen, andere walken, sprinten, wieder andere werden die Strecke mit dem Rollstuhl oder einer anderen Gehilfe bewältigen. Zur Auswahl stehen 500 Meter, 1.000 Meter, fünf Kilometer oder zehn Kilometer. Dabei sein ist alles - und jeder, der über die Ziellinie kommt, bekommt eine Medaille. Die Veranstaltung wird vom St.-Bonaventura-Gymnasium in Kooperation mit dem TV Dillingen organisiert.
Schüler haben den Bona-Inklusionslauf ins Leben gerufen
Amelia, Schülerin der 13. Klasse im Bonaventura Gymnasium, hat in den vergangenen Jahren die Medaillen überreicht: "Wenn man am Ziel steht und die Freude der Menschen sieht, also dass sie mitmachen können, egal ob mit oder ohne Behinderung, das ist so unbezahlbar."
Vor zehn Jahren haben Oberstufenschüler wie sie den Lauf ins Leben gerufen, sie selbst damals noch gemeinsam mit ihrer Schwester Claudia, erinnert sich Michaela Romeder, heute Lehrerin an dem Gymnasium: "Da ist die Idee entstanden, dass man diesen Lauf macht mit dem sozialen Aspekt der Inklusion, wo möglichst alle teilnehmen können, und das hat das P-Seminar (Projektseminar) damals organisiert".
In Dillingen gibt es mit Regens Wagner und der Lebenshilfe zwei Einrichtungen, in denen Menschen mit Behinderung wohnen und arbeiten sowie betreut werden. Jonas Berger, der heute ebenfalls Lehrer an der Schule arbeitet, war auch schon als Schüler dabei. Damals habe er ein Praktikum bei Regens Wagner gemacht. "Das war zeitlich noch weit weg vom Inklusionslauf, aber die haben schon so fleißig trainiert und haben sich so drauf gefreut", erinnert er sich. Auch Mitarbeiter der Lebenshilfe bestätigen: "Wir trainieren regelmäßig für den Lauf, und es ist ein richtiges Highlight für uns alle."
Jedes Jahr mehr Teilnehmer - heuer neuer Rekord
Anfangs waren es lange nicht so viele Teilnehmer wie heute. "Vor Jahren sind wir durch die Stadt gelaufen, haben Leute angesprochen, ob sie teilnehmen wollen", sagt Amelia und Sophie nickt. Sie hätten Plakate ausgetragen und Flyer verteilt, "auch für die etwas älteren Leute, die sich vielleicht nicht so in den sozialen Medien informieren".
Noch bis zum 3.10. kann man sich online anmelden (externer Link) und am Lauftag auch noch persönlich. Mit bereits über 900 gemeldeten Teilnehmern sind es aber schon Tage vorher so viele wie noch nie, freut sich Viktoria Hatzenbühler. Die Lehrerin ist die Hauptorganisatorin des Laufs. Unterstützt wird sie dabei von ihrem Mann Juri, der nicht an der Schule arbeitet, sondern mitmacht, weil er das Projekt so toll findet. "Seit Wochen haben wir zu Hause nur das Thema Inklusionslauf. Das ist schon eine Mammutaufgabe, die Organisation", sagt Viktoria Hatzenbühler. "Aber wenn da ein kleines Mädchen mit seinen Krücken reinläuft ins Ziel und die Mama Tränen in den Augen hat, das ergreift einen so … Und von diesen Augenblicken schöpft man so viel, dass man sagt, der Aufwand war zwar viel, aber wir machen es wieder."
Getränke, Musik, Konfetti: Auch die Zuschauer geben alles
An der für den Jubiläumslauf leicht veränderten Strecke werden wieder hunderte Zuschauer erwartet, die die Teilnehmer anfeuern. Manche bauen in ihrer Garageneinfahrt Tische auf, mit Getränken für die Läuferinnen und Läufer, andere spielen Musik, und auch die ein oder andere Konfettikanone war schon im Einsatz. Die Schülerinnen und Schüler, die neben den Mitgliedern des TV Dillingen und vielen anderen mithelfen, sind sich sicher: "Die Atmosphäre wird wunderbar, die Stimmung super - und es wird ganz viele strahlende Augen geben".
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