Nach einer dreimonatigen Übergangszeit dürfen ab dem 1. August 2025 Pass- und Ausweisfotos nur noch in digitaler Form eingereicht werden. Die bisherigen gedruckten Bilder auf Fotopapier sind dann nicht mehr zulässig. Ziel ist es, mehr Sicherheit und weniger Manipulationsmöglichkeiten bei Ausweisdokumenten zu erreichen.
Das digitale Passfoto soll entweder direkt im Amt aufgenommen oder über zertifizierte Anbieter sicher an die Behörde übermittelt werden. In der Regel geschieht das per QR-Code vom zertifizierten Fotografen – auch viele Drogeriemärkte bieten diesen Service an. Klassisch ausgedruckte Fotos werden nicht mehr eingescannt.
Lange Wege auf dem Land
In ländlichen Regionen ist die Umstellung auf digitale Passfotos vielerorts noch nicht abgeschlossen. Laut einem internen Papier des Bundesinnenministeriums verfügen dort teils nur rund 30 Prozent der Behörden über die nötigen Foto-Terminals. Das betrifft insbesondere auch Kommunen in Bayern und Baden-Württemberg. Auch die notwendigen technischen Voraussetzungen in Drogerien sind nicht flächendeckend verfügbar. Die Antragsteller müssen teils lange Wege in Kauf nehmen, um den erforderlichen QR-Code für das digitale Passfoto zu erhalten.
Viele bayerische Ämter gut gerüstet - andere gar nicht
Nach einer stichprobenartigen Abfrage des Bayerischen Rundfunks bei mehr als einem Dutzend Landratsämtern und kleineren Kommunen im Freistaat ergibt sich ein gemischtes Bild: Während viele Städte und Gemeinden bereits vollständig auf die neuen Anforderungen eingestellt sind, stehen andere noch vor technischen Hürden – oder warten schlicht auf die Lieferung der nötigen Geräte.
Im Regierungsbezirk Oberbayern meldet die Stadt Starnberg: "Wir sind bestens gerüstet." Alles laufe reibungslos, heißt es aus dem dortigen Bürgeramt. Anders sieht es dagegen in Rott am Inn im Landkreis Rosenheim aus. Hier wartet man noch auf die Auslieferung des digitalen Aufnahmegeräts durch die Bundesdruckerei. "Ein genauer Termin liegt uns bislang nicht vor", heißt es auf der Webseite. Antragsteller müssen derzeit ihr digitales Passbild selbst mitbringen – etwa aus einem Fotostudio.
"Reibungsloser Start" in Cham
Im unterfränkischen Bad Neustadt a.d.Saale (Landkreis Rhön-Grabfeld) ist die Umstellung bereits abgeschlossen. Dort wurden die technischen Anforderungen vollständig umgesetzt, wie aus dem Bürgerservice zu hören ist. Auch in Miltenberg können digitale Passfotos bereits im Bürgerbüro gemacht werden.
In Cham in der Oberpfalz läuft bereits seit dem 1. Mai 2025 alles ohne Probleme. Die Stadt sieht daher keine Notwendigkeit für eine verlängerte Übergangsfrist. "Für die Chamer Bürgerinnen und Bürger gibt es einen reibungslosen Start in Sachen 'digitales Passfoto'", heißt es aus dem Rathaus. Seit Juli läuft das Fototerminal auch im niederbayerischen Straubing.
Regen: Technik da – aber nicht betriebsbereit
Im Landratsamt Regen, ebenfalls in Niederbayern, hakt es dagegen noch. Zwar ist das erforderliche "POINT ID"-Gerät der Bundesdruckerei bereits geliefert worden – allerdings erst am Vortag. Der Aufbau und die Installation, durch die Bundesdruckerei, sind für den 12. August geplant. Erst dann können Fotos direkt im Amt aufgenommen werden.
In Rettenberg im Oberallgäu bietet das Einwohnermeldeamt bereits den neuen Service an. "Passfotos können nun direkt vor Ort im Rathaus digital aufgenommen werden", heißt es auf der Webseite der Gemeinde. Die Kosten liegen in der Regel bei sechs Euro.
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