Gebäude des Landgerichtes Ansbach und der Staatsanwaltschaft Ansbach.
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Ehemann sollte sterben: Bewährung für Beteiligte an Mordplan.
Bildrechte: BR/Philipp Kimmelzwinger
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Ehemann sollte sterben: Bewährung für Beteiligte an Mordplan

Ehemann sollte sterben: Bewährung für Beteiligte an Mordplan

Eine Ehefrau wollte gemeinsam mit ihrem Geliebten ihren Ehemann loswerden. Der Plan war so schlecht, dass er nicht einmal ansatzweise klappte. Das Landgericht Ansbach verurteilte das ehemalige Liebespaar und einen Helfer nun zu Bewährungsstrafen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Der Ehemann einer Frau sollte sterben, ermordet von einem Auftragsmörder während eines Thailand-Urlaubs – so hatten es sich die beiden Angeklagten nach Überzeugung der Richter am Ansbacher Landgericht ausgedacht. Das ehemalige Liebespaar aus dem Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen wollte einen Bekannten mit der Suche nach einem Killer beauftragen. Doch der hatte offenbar nie die Absicht, tätig zu werden.

Bewährung für Anstiftung zum Mord

Weder wollte der Bekannte die Tat selbst ausführen noch einen Auftragsmörder ausfindig machen. Stattdessen steckte er die angebotenen 7.000 Euro einfach ein – und ging zur Polizei.

Der Plan scheiterte also schon im Ansatz. Vor dem Landgericht Ansbach wurden die 48-jährige Frau und der 54-jährige Mann dennoch verurteilt. Wegen Anstiftung zum Mord erhielten sie jeweils eine zweijährige Haftstrafe auf Bewährung. Der Mittelsmann bekam wegen Betrugs eine Bewährungsstrafe von sechs Monaten.

Ehemann sollte im Thailand-Urlaub sterben

Laut Anklage der Staatsanwaltschaft hatte sich das Ehedrama seit Jahren in der tiefsten mittelfränkischen Provinz angebahnt. Die Frau unterhielt demnach jahrelang ein Verhältnis mit ihrem Mitangeklagten. Ihre Ehe wollte sie jedoch nicht aufgeben – unter anderem aus Angst vor sozialer Verfolgung in ihrem ländlich geprägten Umfeld. Zudem befürchtete sie finanzielle Nachteile im Falle einer Scheidung. Schließlich entschloss sich das Paar, den Ehemann während seines Thailand-Urlaubs umbringen zu lassen.

Opfer erfuhr von Mordplänen

Der von ihnen ausgewählte Drahtzieher war ein Bekannter des Angeklagten. Er hatte ihn zufällig beim Reifenwechsel in seiner Autowerkstatt getroffen. Fälschlicherweise hatte er angenommen, der Mann habe Kontakte zur kriminellen Szene und könne den Kontakt zu einem Auftragsmörder herstellen. In Wahrheit hatte der es aber nur auf das ihm angebotene Geld abgesehen. Letztlich bekam das vermeintliche Opfer Wind von dem Plan und ging zur Polizei.

Private Wendung: Eheleute leben wieder zusammen

Inzwischen sollen sich die Eheleute ausgesöhnt haben. Die Verurteilte und der Mann, der eigentlich sterben sollte, leben wieder zusammen. Das hatte auch einen Einfluss auf das Strafmaß, so das Gericht.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Die Staatsanwaltschaft prüft, ob eine Revision Aussicht auf Erfolg hätte.

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