Die Suche nach den Gründen für das Verschwinden der Surfwelle im Eisbach hat zu ersten Erkenntnissen geführt. Laut einem Experten aus Hamburg ist das Zusammenspiel aus Wassermenge und Unterwasserstand im Eisbach nicht passend. Kies soll nur im Ausnahmefall eingefüllt werden. Um die Welle wiederzubeleben, wurde am Mittwoch bereits zusätzliches Wasser eingelassen – jedoch ohne Erfolg.
Wassermenge pro Meter Wellenbreite nicht angepasst
Experten von der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg haben gestern die Durchflussmengen gemessen, und Professor Mario Oertel sieht die Ursache der Probleme nach derzeitiger Einschätzung "in der aktuellen Durchflussmenge im Zusammenspiel mit dem Unterwasserstand". Das teilte das städtische Baureferat auf BR-Anfrage mit.
Der Zufluss von der Isar zur Eisbachwelle liege weiterhin unter dem Normalwert. "Für das Wochenende sind deshalb in Abstimmung mit dem Wasserwirtschaftsamt keine weiteren Maßnahmen möglich." Der Zufluss von der Isar zur Eisbachwelle liege unter dem Normalwert, erklärt auch das Wasserwirtschaftsamt. Das lasse sich aber nicht weiter beeinflussen, "wir warten also auf Regen und erhöhte Abflüsse in der Isar".
Eisbachwelle mit Simulationen analysiert
Unterdessen würden von der Uni laut Baureferat mittels "numerischer 3D-CFD-Simulationen" noch mehr "Variantenuntersuchungen durchgeführt, die nun weiter hinsichtlich der Einflussparameter analysiert werden sollen". Die CFD-Simulation ist eine computergestützte Methode zur Analyse und Vorhersage des Verhaltens von Flüssigkeiten.
Die Einfüllung von Kies in den Eisbach ist derzeit nach Auskunft des Baureferats nicht geplant. Diese Maßnahme wurde in der Vergangenheit immer als letzte Möglichkeit genannt, falls sich die Welle auf anderem Weg nicht wieder aufbauen sollte.
Dammbalken unterhalb der Eisbachwelle eingebaut
Zur Vorgeschichte: Im vergangenen Monat war im Eisbach – wie auch in anderen Flüssen und Bächen – die turnusmäßige "Bachauskehr" durchgeführt worden. Das Wasser war abgesenkt und das Bachbett von Unrat und Sedimenten befreit worden. Anders als in früheren Jahren hat sich danach die berühmte Welle neben dem Haus der Kunst aber nicht mehr aufgebaut.
Um die Eisbachwelle wiederzubeleben, wurde in etwa 200 Metern Entfernung ein vor der Bachauskehr entfernter Dammbalken wieder eingebaut. Das teilte das Wasserwirtschaftsamt auf BR-Anfrage mit. Dadurch wurde das Wasser ein paar Zentimeter höher aufgestaut. Eine weitere Erhöhung sei nicht möglich, und alle Steuerungsmöglichkeiten seien erst einmal ausgeschöpft.
Das Amt weist aber auch darauf hin, dass das gesamte Gewässersystem träge reagiere: "Deswegen ist nach jeder Änderung an System länger abzuwarten (Größenordnung halber Tag bis mehr), wie sich die Abflüsse und Wasserstände einstellen. Der Zufluss von der Isar zur Eisbachwelle liege weiterhin unter dem Normalwert. "Für das Wochenende sind deshalb in Abstimmung mit dem Wasserwirtschaftsamt keine weiteren Maßnahmen möglich", heißt es.
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