Bei der Bachauskehr werden Flüsse und Bäche gereinigt. Auch der Münchner Eisbach hat die Prozedur hinter sich: Das Wasser wird vorübergehend abgesenkt, dann werden die Gewässer begangen, Böschungen und Bauwerke untersucht und erforderliche Reparaturen ausgeführt. "Dies ist notwendig, weil durch mitgerissenes Treibgut Schäden an Böschungen, Dämmen und Brücken entstehen können", heißt es vom Baureferat.
Doch am Freitag hat die Stadt die reguläre Bachauskehr an der Großen Isar, dem Isar-Seitenarm und dem Fabrikbach, der letztendlich den Eisbach speist, beendet. Der Zulauf von der Isar ist seitdem wieder vollständig geöffnet. Und seitdem hätte sich auch der Wasserpegel wieder aufbauen und die berühmte Eisbach-Welle regenerieren sollen.
Wasserpegel ist da, aber Eisbachwelle fehlt
Am Wochenende wollten die Surfer dann eigentlich wieder loslegen. Allerdings war der Pegel noch zu niedrig. Inzwischen liegt er mit beinahe 1,50 Metern wieder etwa auf dem gewohnten Niveau. Mit der Welle mag es aber trotzdem nicht klappen. Woran das liegt, ist unklar. Surfer berichten, dass bei der Bachauskehr Sand, Kies und Moos entfernt wurden. Das könnte einen Einfluss auf das Fließverhalten des Wassers haben, so eine Vermutung der Surfer. Es fehle jetzt wohl an dem Widerstand, den es bräuchte, damit sich die Welle aufbauen kann.
Bauliche Veränderungen seien bei der Bachauskehr keine vorgenommen worden, versichert das städtische Baureferat. Auch bei einer nochmaligen Überprüfung am Montagvormittag habe man keine Beschädigungen feststellen können.
Ziel: Wiederaufbau einer stabilen Welle
Man bleibe in engem Austausch mit den Surfern, versichert die Stadt, und man werde alles tun, damit sich – so wörtlich – "möglichst schnell wieder eine stabile Welle einstellt".
Während der Bachauskehr ist auch eine neue Beleuchtung installiert worden, die für mehr Sicherheit sorgen soll. Auch neue Regeln wurden in Kraft gesetzt. Von 5.30 Uhr bis 22.00 Uhr ist nun das Surfen erlaubt. Nachts bleibt der Freizeitsport verboten.
Todesfall im April: Verhakte Sicherheitsleine
Im April war eine 33-jährige Surferin im Eisbach tödlich verunglückt – damals habe die Dunkelheit die Rettungsarbeiten erschwert. Nun könne die Feuerwehr bei Bedarf helleres Licht zuschalten, hieß es von der Stadt.
Nach dem tödlichen Unfall, bei dem sich die Fangleine der Surferin im Untergrund des Eisbachs verhakt hatte, war die Eisbachwelle vorübergehend gesperrt worden. Ermittlungen zur Unfallursache brachten kein eindeutiges Ergebnis. Einige Wochen später wurde das Surfen wieder erlaubt.
Im Video: Münchner Eisbach-Welle ist verschwunden
Die bei Surfern aus aller Welt beliebte Eisbachwelle in München ist verschwunden. Nach der jährlichen Bachauskehr baute sie sich nicht mehr auf.
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