Im niederbayerischen Vilsbiburg hat die Polizei eine Elfjährige aus einem Fahrrad-Abstellraum an ihrem Elternhaus geholt, in den sie offenbar regelmäßig von ihren Eltern zum Warten verdonnert wurde. Wie die Polizei am heutigen Dienstag berichtet, habe am Montagnachmittag ein anonymer Anrufer mitgeteilt, dass sich ein Mädchen in einem freistehenden Einfamilienhaus nach der Schule immer in einem Abstellraum aufhalten müsse.
Kind musste Notdurft im Garten verrichten
Eine Streife entdeckte das Mädchen daraufhin in dem Raum. Das Kind saß demnach in einem etwa vier Quadratmeter kleinen Fahrrad-Abstellraum mit Tisch, Sessel und einem Heizlüfter. Laut Polizei bestand keine Möglichkeit für die Elfjährige, auf die Toilette zu gehen, ihre Notdurft musste sie im Garten verrichten.
Offenbar musste das Mädchen seit Beginn des Schuljahres täglich nach der Schule bis zu zwei Stunden auf ihre berufstätigen Eltern warten. Das Mädchen habe gegenüber den Polizisten angegeben, ihre Eltern hätten sie nicht allein ins Haus gelassen, aus Angst, sie würde beim Kochen das Haus in Brand setzen.
Ermittlungen gegen Eltern
Die Polizisten nahmen das Kind mit zur Dienststelle und informierten das Kreisjugendamt Landshut. Der Vater sei telefonisch verständigt worden, habe aber sehr ungehalten reagiert, so die Polizei weiter. Das Kind wurde laut Polizei noch am selben Tag den Eltern übergeben. Die Polizei ermittelt wegen des Straftatbestands der Verletzung der Fürsorge- und Erziehungspflicht.
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