Demo von "Fridays for Future" (FFF) am 25. März 2022 auf dem Münchner Königsplatz.
Bildrechte: BR / Manuel Rauch
Videobeitrag

Demo von "Fridays for Future" (FFF) am 25. März 2022 auf dem Münchner Königsplatz.

Bildbeitrag
>

Fridays for Future: Protest für den Klimaschutz in ganz Bayern

Fridays for Future: Protest für den Klimaschutz in ganz Bayern

Fürs Klima und gegen den Krieg: Die größte Demo für Klimaschutz und Frieden in Bayern fand heute auf dem Münchner Königsplatz statt. Angesichts der 100-Tage-Bilanz der neuen Bundesregierung lautete das Motto der Demonstrierenden: "Reicht halt nicht".

Der Münchner Königsplatz war am Mittag bedeckt von 3.000 Schildern mit Aufschriften wie "Act Now" oder "Die Uhr tickt". In der Mitte des Platzes wurde aus Stoffbahnen der riesige Schriftzug "People not Profit" gelegt. So ähnlich sah auch die Umgebung beim heutigen Protest des globalen Klimastreiks von "Fridays for Future" (FFF) in München aus. Am Mittag hatten sich nach Polizeiangaben 1.000 Teilnehmer versammelt, die Veranstalter sprachen kurz darauf von 2.000 Teilnehmern.

Es war eine spektakuläre Aktion: Mit Plakaten legten die Demonstranten am Freitag in der Mitte des Platzes mit großen Buchstaben die Worte "People not profit" (Menschen keine Profite). Den Schriftzug umrahmten rund 3.500 Schilder mit Forderungen der Protestierenden, wie etwa der nach Klimgerechtigkeit: "Klimagerechtigkeit heißt, dass keine Kriege von unseren Heizkosten finanziert werden und die Ärmsten nicht mehr die höchsten Verluste haben", sagte Luise Steinbach von FFF bei der Demonstration.

Demo von FFF am 25. März 2022 auf dem Münchner Königsplatz.
Bildrechte: BR / Manuel Rauch
Bildbeitrag

Demo von FFF am 25. März 2022 auf dem Münchner Königsplatz.

Sofortiger Importstopp für fossile Energie aus Russland gefordert

Die Teilnehmer forderten unter anderem eine Beschleunigung der Energiewende, einen schnelleren Ausstieg aus fossiler Energie und einen sofortigen Importstopp fossiler Energieträger aus Russland. Die Gesellschaft sei bereit, für ein solches Embargo Einschränkungen in Kauf zu nehmen, ist Klara Bosch vom FFF-Organisationsteam überzeugt. Das gestern beschlossene Maßnahmenpaket des Bundes zum Umgang mit den hohen Energiekosten geht den Umweltaktivisten nicht weit genug. Sie wären etwa auch für ein Tempolimit und autofreie Sonntage.

Protest auch gegen den Krieg in der Ukraine

Man wolle die Ampel-Koalition an ihre "durchaus ambitionierten Klimaziele" erinnern - aber auch daran, dass diese Pläne nicht genügten, um die Abhängigkeit von Autokraten und ihren fossilen Brennstoffen schnell zu beenden, hieß es vorab zur Demo, zu der etwa auch der Bund Naturschutz aufgerufen hatte. Der Klimastreik stehe diesmal "auch ganz im Zeichen des Krieges in der Ukraine", denn Klimaschutz und Frieden seien eng miteinander verzahnt. Man brauche eine "Energie-, Verkehrs- und Wärmewende als Teil der sozial-ökologischen Transformation der Gesellschaft", hieß es.

  • Aktuelle Entwicklungen im Russland-Ukraine-Krieg im News-Ticker

Nibelungenbrücke in Regensburg wegen Demo gesperrt

In Regensburg folgten etwa 300 junge Leute heute dem bayernweiten Aufruf zum Protest und kamen zu der Veranstaltung am Regensburger Domplatz. Mit Schildern wie "Lasst uns nicht sterben" oder "Frieden und Klimagerechtigkeit" zogen sie anschließend durch die Stadt. Ab 10.30 Uhr kam es laut Polizei immer wieder zu Verkehrsstörungen im Innenstadtbereich. Die vierspurige Nibelungenbrücke wurde mittags auf beiden Seiten für den Verkehr gesperrt, so die Polizei. Auch im Busverkehr kam es zu Verzögerungen. Weitere Aktionen zum Klimastreik waren in der Oberpfalz in Amberg, Neumarkt und Parsberg geplant.

Demos in ganz Bayern

Demonstrationen gab es heute auch in Franken. In Erlangen zogen ab 11.30 Uhr vormittags Klimaschützer durch die Stadt. Gegen Mittag zogen Schülerinnen und Schüler auch in Coburg, Bamberg, Bayreuth und Hof zu zentralen Plätzen in der jeweiligen Stadt, ebenso in Nürnberg.

Sprecher: Seit Jahren die gleichen Forderungen

In Bamberg zogen mehr als 500 Menschen mit Plakaten und Musik durch die Stadt vom Bahnhof bis zum Markusplatz zur Abschlusskundgebung. "Seit Jahren haben wir die gleichen Forderungen", so Ibo Mohamed, Sprecher von Fridays For Future. Es sei noch zu wenig passiert in den vergangenen Jahren, um den Klimawandel aufzuhalten. Die soziale Bewegung Fridays For Future wurde im Jahr 2018 von Greta Thunberg gegründet. Menschen auf der ganzen Welt haben sich ihr angeschlossen. In vielen Ländern gibt es heute Aktionen für Klimaschutz-Maßnahmen. Laut FFF waren weltweit mehr als 1.000 Demonstrationen geplant - davon über 300 in Deutschland.

Menschen sind wichtiger als Profite

Die Proteste standen vielerorts unter dem Motto "Menschen vor Profite – weltweit!". In Nürnberg ist ab 18.30 Uhr zudem eine sogenannte Sonnenuntergangsdemo geplant. Damit wollen die Umweltschützer ihre Sorge unterstreichen, dass auch die Welt aktuell zunehmend dunkler wird. Außerdem gab es Protestaktionen in Ansbach, Schwabach und Fürth sowie in Wolfratshausen, Lindau, Neuburg an der Donau und Parsberg.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!