31.10.2025, Bayern, München: Eine mit Blumen geschmückte Bank steht nahe am Flaucher. Die Frau und ihre zweijährige Tochter wurden Opfer eines Anschlags, bei dem ein Mann am 13. Februar 2025 sein Auto in einen Demonstrationszug lenkte. Foto: Peter Kneffel/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
31.10.2025, Bayern, München: Eine mit Blumen geschmückte Bank steht nahe am Flaucher. Die Frau und ihre zweijährige Tochter wurden Opfer eines Anschlags, bei dem ein Mann am 13. Februar 2025 sein Auto in einen Demonstrationszug lenkte. Foto: Peter Kneffel/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Bild
Gedenk-Bank am Flaucher
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Peter Kneffel
Schlagwörter
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Peter Kneffel
Audiobeitrag

Gedenk-Bank am Flaucher

Audiobeitrag
>

Gedenkbank erinnert an Münchner Anschlagsopfer

Gedenkbank erinnert an Münchner Anschlagsopfer

Eine Bank mit Gedenktafel und ein Kirschbaum am Flaucher erinnern jetzt an Amel und ihre zweijährige Tochter Hafsa. Die beiden waren gestorben, nachdem ein Attentäter im Februar sein Auto in München in einen Demonstrationszug gesteuert hatte.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Radio Bayern am .

Amel und und ihre zweijährige Tochter Hafsa waren gestorben, nachdem ein Attentäter im Februar sein Auto in der Münchner Seidlstraße in einen Demonstrationszug gesteuert hatte. 44 Personen waren teils schwer verletzt worden.

Jetzt erinnern eine Bank mit Gedenktafel und ein Kirschbaum am Flaucher an die verstorbene Mutter und ihre Tochter. Die Enthüllung der Bank fand Anfang der Woche im engen Familien- und Freundeskreis statt.

Ort der Erholung und des Trostes für die Familie

Am Flaucher – einem Abschnitt an der Isar – ging die Familie oft spazieren und verbrachte dort gemeinsame Zeit. Der Wunsch der Angehörigen war es, dort einen Ort zu schaffen, der Trost spendet und das Andenken an Amel und Hafsa lebendig hält, wie es in einer Mitteilung der Stadt heißt, die Gedenkbank und Bäumchen eingerichtet hat.

Amel war eine Mitarbeiterin der Stadt. München hatte nach dem Anschlag auch ein Spendenkonto zur Unterstützung der Opfer und ihrer Angehörigen angelegt. Der Stadtrat beschloss darüber hinaus die Einrichtung eines Hilfsfonds für unmittelbar Geschädigte und deren Angehörige. Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) zeigte sich noch immer erschüttert. Der brutale Anschlag habe eine junge Familie zerstört. "Doch leider können wir das Geschehene nicht ungeschehen machen. Neben unserer Unterstützung für die Hinterbliebenen bleibt uns nur, an Amel und Hafsa zu erinnern – mit einer Bank an einem der Lieblingsorte der Familie."

Mutmaßlicher Täter wegen Mord und Mordversuch angeklagt

Der Attentäter hatte am 13. Februar 2025 sein Auto gezielt in einen Demonstrationszug der Gewerkschaft Verdi gesteuert. Die 37-jährige Amel und ihre Tochter erlagen zwei Tage später ihren Verletzungen. Der damals 24-jährige Afghane ist inzwischen unter anderem wegen zweifachen Mords sowie versuchten Mords in 44 Fällen angeklagt. Die Bundesanwaltschaft sieht eine übersteigerte religiöse Motivation als Motiv.

Hinterbliebene wenden sich gegen Instrumentalisierung der Tat

Die Hinterbliebenen hatten sich unmittelbar nach der Tat – die zehn Tage vor der vorgezogenen Bundestagswahl stattfand – gegen eine Instrumentalisierung des Todes von Mutter und Tochter gewandt. Dieser solle nicht benutzt werden, um Hass zu schüren. Die 37-Jährige habe sich aktiv für Solidarität und Gleichheit sowie gegen Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung eingesetzt.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!