v.l.n.r.: Der Künstlerische Leiter des Kulturprogramms des Friedensfestes Eric Nikodym, Augsburgs Oberbürgermeisterin Eva Weber und der Künstler Frank Bölter
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Auf dem Augsburger Rathausplatz wurde der Grundstein für das "Haus des Friedens" gelegt.

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Gedenken an Kriegsende - Warum der Festakt in Augsburg war

Gedenken an Kriegsende - Warum der Festakt in Augsburg war

80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges haben der Bayerische Landtag und die Stadt Augsburg gemeinsam an den 8. Mai 1945 erinnert. Dass der Festakt in Augsburg stattfand, war kein Zufall.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Mit einem Festakt haben die Friedensstadt Augsburg und der Bayerische Landtag gemeinsam an den 8. Mai 1945 erinnert – "als Tag, der das Ende von Diktatur und Faschismus markierte und den Weg zu einer demokratischen Grundordnung sowie zu einer europäischen Wertegemeinschaft ebnete", wie es in einer Pressemitteilung des Landtags heißt. Zum Gedenken an das Kriegsende vor 80 Jahren kamen Landtagsabgeordnete, Stadträte, aber auch viele Bürger der Stadtgesellschaft ins Augsburger Kongresszentrum.

"Frieden bedeutet: Verantwortung. Handeln. Zusammenhalt. Begegnung."

Die Festrede hielt die Menschenrechtsaktivistin Düzen Tekkal, die mahnte: "Heute müssen wir uns erneut bewusst machen, was Frieden wirklich bedeutet: Verantwortung. Handeln. Zusammenhalt. Begegnung." Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) betonte in ihrer Rede, dass Demokratinnen und Demokraten derzeit so herausgefordert seien wie lange nicht. Es sei ungewiss, auf welche Seite sich die Waage an diesem Punkt der Geschichte neigen wird. "Legen wir also all unser Gewicht in die Schale, um sie auf die Seite der Freiheit und der Demokratie und der Menschlichkeit zu bewegen", so Aigner.

375 Jahre Hohes Friedensfest

Der Festakt des Landtags zum Gedenken an das Kriegsende fand dieses Mal in Augsburg statt, weil die Stadt heuer das 375-Jahr-Jubiläum des Hohen Friedensfests feiert. Das Fest wird mit einem bundesweit einzigartigen Feiertag am 8. August begangen, der auf das Augsburger Stadtgebiet beschränkt ist. Das Fest geht zurück auf das Ende des Dreißigjährigen Krieges. Mit dem Festakt begann daher auch das diesjährige Kulturprogramm zum Friedensfest mit Konzerten, Lesungen, Diskussionsformaten.

Kulturprogramm mit einem fragilen "Haus des Friedens" gestartet

Den Auftakt des Kulturprogramms machte am Mittag auf dem Rathausplatz eine Kunstaktion, bei der Kinder ein "Haus des Friedens" aus fragilen Pappkartons errichteten. Das Haus ist schließlich Wind und Wetter ausgesetzt. Die Papp-Steine gehen bei Regen kaputt und müssen ersetzt werden. "Aber genau das ist es ja, was auch dieses Friedenssymbol zeigen soll. Frieden ist eben nichts, was feststeht. Frieden ist etwas, was sich verändern kann. Und Frieden ist etwas, an dem wir alle jeden Tag bauen müssen", sagte Augsburgs Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU).

Der Künstlerische Leiter des Kulturprogramms Eric Nikodym betont, dass sich neben dem 375-jährigen Friedensfest-Jubiläum das Ende des Zweiten Weltkrieges zum achtzigsten Mal und das Ende des Bosnienkrieges zum dreißigsten Mal jährt. "Das sind alles Gedenkmomente, wo die kriegerische Situation zu einem Frieden geführt hat, der nach wie vor auch brüchig ist. Feiern sollten wir das, indem wir uns gemeinsam begegnen, uns der Vergangenheit bewusst sind. Denn nur wenn ich weiß, was geschehen ist, kann ich auch eine aktuelle Gesellschaft gestalten und die in eine friedliche Zukunft führen", sagt Nikodym.

Im Video: Festakt - 80. Jahrestag des Kriegsendes

Am 8. Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg. An diesem Tag endete die Herrschaft der Nationalsozialisten.
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Am 8. Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg. An diesem Tag endete die Herrschaft der Nationalsozialisten.

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