Die Trauer um den 20-Jährigen, der am 23. August bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist, hat ganz Kaufbeuren erfasst. Das hat Kaufbeurens Oberbürgermeister Stefan Bosse (CSU) am Tag der öffentlichen Trauerfeier gesagt. Rund 350 Menschen nahmen dort Abschied von dem jungen Mann.
Es sei schrecklich zu sehen, wie die Familie leidet. "Aber ich merke eben auch, dass es die ganze Stadt erfasst, nicht nur die, die unmittelbar mit dem Einsatz konfrontiert waren von der Feuerwehr, vom Rettungsdienst und von der Polizei, sondern die Trauer geht weit darüber hinaus. Und viele Menschen nehmen heute Anteil", sagte Bosse am Montag.
"Großer Schock und Fassungslosigkeit"
Der junge Mann, der bei dem Autounfall durch einen entgegenkommenden Wagen getötet wurde, war stark in den Blaulichtorganisationen der Stadt verwurzelt. Bei der Gedenkfeier wurden seine Verdienste gewürdigt. Er war unter anderem aktives Mitglied in der Bereitschaft des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK). Auch hatte er sich früher in der Freiwilligen Feuerwehr engagiert, nun mussten seine einstigen Kameraden ihn aus dem Autowrack herausschneiden.
"Es ist schwierig, weil wir natürlich alle schweren Herzens hier sind, aber das als Verpflichtung gegenüber unserem verstorbenen Kameraden sehen", sagt Tobias Hollmann, Kreisbereitschaftsleiter des BRK-Kreisverbands Ostallgäu. Er spricht von einem "großen Schock und Fassungslosigkeit". Der Umgang damit sei schwierig. "Der Tod ist einerseits Alltag. Der Tod von einem nahestehenden Kameraden ist aber eine Ausnahme, wo wir glücklicherweise keinerlei Routine haben", so Hollmann.
Nach der Trauerfeier hat ein Konvoi aus Einsatzfahrzeugen von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst den Sarg des 20-jährigen Unfallopfers vom Stadtsaal zum Friedhof begleitet.
Mutmaßlicher Unfallverursacher weiter flüchtig
Vor dem Unfall Ende August wollte eine Streife Polizeiangaben zufolge einen Autofahrer kontrollieren, nachdem zuvor der Einsatzzentrale ein betrunkener Fahrer gemeldet worden sei. Doch der Autofahrer flüchtete laut Polizei mit hoher Geschwindigkeit. Kurze Zeit später kam es den Angaben nach zu dem folgenschweren Unfall, bei dem der 20-Jährige in einem entgegenkommenden Wagen getötet wurde.
Die Identität des mutmaßlichen Unfallverursachers ist laut Polizei bekannt, allerdings sei der Mann derzeit nicht auffindbar. "Natürlich kommt die Stadt nicht richtig zur Ruhe, weil der Täter noch flüchtig ist, weil er sich versteckt hält. Und das bewegt sehr, sehr viele Menschen, mich auch persönlich sehr stark", so Bosse.
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