Ein Chor singt am Nürnberger Christkindlesmarkt vor der Nürnberger Frauenkirche auf der Bühne
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Adventssingen am Nürnberger Christkindlesmarkt
Bildrechte: BR/Philipp Kimmelzwinger
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Gema-Sondertarif für Weihnachtsmärkte – für viele noch zu viel

Gema-Sondertarif für Weihnachtsmärkte – für viele noch zu viel

Der große Streit um die hohen Lizenzkosten ist erst einmal beigelegt. Die Gema-Gebühr für öffentliche Musiknutzungen auf Weihnachtsmärkten wird um 35 Prozent günstiger. Doch nicht alle Kommunen sind zufrieden.

Über dieses Thema berichtet: Bayern 2 Die Welt am Abend am .

Aufatmen bei vielen Kommunen: Schon zur Weihnachtsmarktsaison 2025 wird die Gema-Gebühr für öffentliche Musiknutzungen auf Weihnachtsmärkten um 35 Prozent günstiger. Dieser spezielle "Weihnachtsmarkttarif" soll zunächst für vier Jahre gelten. Auf den neuen Tarif habe man sich geeinigt, weil sich die Märkte sehr stark in ihren Öffnungszeiten unterschieden und heute deutlich vielfältigere Programme anböten, heißt es von der Gema.

Allein im vergangenen Jahr meldeten bundesweit mehr als 7.000 Weihnachtsmärkte die Nutzung von Musik bei der Gema an. All diese Märkte sollen nun von dem neuen Weihnachtsmarkttarif profitieren, sagt ein Gema-Vorstand.

Gema am Weihnachtsmarkt: Nürnberg sieht Grundproblem

Laut Nürnbergs Wirtschaftsreferentin Andrea Heilmaier (CSU) sei das Entgegenkommen der Gema zwar "ein Schritt in die richtige Richtung", löse aber noch nicht das Grundproblem. Denn Weihnachtsmärkte seien in ihren Augen als Traditionsveranstaltungen differenziert zu betrachten. Sie seien nicht vergleichbar mit anderen Veranstaltungen, für die der Grundtarif der Gema ursprünglich konzipiert worden sei.

Grundsätzlich wird immer dann eine Gema-Gebühr fällig, wenn Musik öffentlich genutzt wird, wie zum Beispiel bei Veranstaltungen oder Hintergrundmusik im Einzelhandel. In den vergangenen Jahren hatten sich viele Kommunen über die gestiegenen Gema-Rechnungen auf Weihnachtsmärkten beschwert.

70.000 Euro für Weihnachtsmusik auf dem Christkindlesmarkt

Die Stadt Nürnberg blickt noch immer mit Argwohn auf die Rechnung aus dem vergangenen Jahr, 70.000 Euro verlangte die Gema. Wirtschaftsreferentin Heilmaier kritisiert im Gespräch mit BR24, dass vonseiten der Gema die komplette Fläche der Veranstaltung zur Berechnung herangezogen wird. "Das ist in Nürnberg nicht nur die Fläche des kompletten Hauptmarkts, sondern auch zusätzlich noch der Kinderweihnacht und des Markts der Partnerstädte, obwohl wir tatsächlich ja nur eine kleine Bühne vor der Frauenkirche haben."

Andere Kommunen hingegen freuen sich über den neuen Weihnachtstarif der Gema. Die Stadt Forchheim geht davon aus, dadurch in diesem Jahr mehrere tausend Euro einsparen zu können. Ähnlich geht es der Stadt Schwandorf, die eine Entlastung für das Weihnachtsmarkt-Budget erwartet.

Regensburg und Dinkelsbühl verzichten auf Gema-Musik

In Regensburg und in Dinkelsbühl hat man sich bewusst gegen Gema-Musik auf dem Weihnachtsmarkt entschieden und in den vergangenen Jahren nur eigens umkomponierte Stücke oder Gema-freie Live-Musik gespielt.

Im Gespräch mit BR24 erinnert sich Dinkelsbühls Oberbürgermeister Christoph Hammer (CSU), im Jahr 2019 habe man für Konzerte am Weihnachtsmarkt 19,28 Euro bezahlt, wenn Gema-pflichtige Stücke gespielt wurden. "Und diese Gebühren sind dann hochgegangen auf 297 Euro pro Konzert. Also, das ist ja eine Verzehnfachung, mehr wie Verzehnfachung. Und dann haben wir damals gesagt, das machen wir nicht." Seitdem gebe es auf dem Dinkelsbühler Weihnachtsmarkt jeden Tag ein Live-Konzert. Die "ständige Berieselungsmusik" sei abgeschafft worden.

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