Außenaufnahme der Katholischen Universität in Eichstätt
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Gemeinschaftsgeld der Bischöfe: Millionen für Bildung in Bayern

Gemeinschaftsgeld der Bischöfe: Millionen für Bildung in Bayern

Bayerns Bischöfe setzen ein Zeichen: Der gemeinschaftliche Fonds der Diözesen im Freistaat für 2026 steigt auf 41 Millionen Euro. Klare Priorität liegt bei Hochschulen und Bildung – über Bistumsgrenzen hinweg, auch für Nicht-Kirchenmitglieder.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Die bayerischen katholischen Bischöfe setzen bei ihren gemeinsamen Ausgaben weiter klar auf Bildung. Bei ihrer Herbstvollversammlung in München haben sie den Haushalt 2026 des Überdiözesanen Fonds Bayern (ÜDF) mit einem Volumen von rund 41 Millionen Euro beschlossen, eine Steigerung von 2,3 Prozent im Vergleich zu 2025.

Gemeinschaftliches Geld fließt vor allem in Hochschulen

Über den ÜDF finanzieren die (Erz-)Diözesen ihr gemeinsames Wirken über Bistumsgrenzen hinweg für kirchliche, mildtätige und gemeinnützige Zwecke, die allen Menschen offenstehen. Der Zweckverband verfügt über kein eigenes Vermögen und speist sich ausschließlich aus Beiträgen der Diözesen, die aus Kirchensteuermitteln stammen.

Im Jahr 2024 standen rund 38 Millionen Euro zur Verfügung [externer Link], mit denen mehr als 60 Institutionen unterstützt wurden. 23,4 Millionen Euro und damit über 62 Prozent der Mittel flossen in Hochschulen und Universitäten, insbesondere die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt.

4,8 Millionen Euro kamen Schulen, Fort- und Erwachsenenbildung zugute, 2,5 Millionen Euro Verbänden und Einrichtungen der Seelsorge, 1,5 Millionen Euro sozialen Verbänden und Einrichtungen. Weitere Mittel gingen in Kommunikation und Medien (1,3 Millionen Euro) sowie gemeinsame Aufgaben (4,2 Millionen Euro).

Trotz kritischer Entwicklung bei Kirchensteuern bleibt Förderung stabil

Für 2026 halten die Bischöfe an diesem Kurs fest. Mit dem neuen Haushalt setzen sie nach eigenen Angaben wegen der "weiter kritischen Entwicklung der wirtschaftlichen Situation" und steigender Ausgaben den Konsolidierungskurs fort. Die Steigerung auf rund 41 Millionen Euro wird als moderat bezeichnet.

Der Fonds bleibt damit ein zentrales Instrument, um gemeinsam Projekte zu finanzieren, die über die einzelnen Bistümer hinausreichen. Zuschüsse erhalten neben Hochschulen und der Katholischen Akademie in Bayern etwa die Landesstelle für Katholische Jugendarbeit sowie Landesverbände wie der Sozialdienst katholischer Frauen und der Katholische Deutsche Frauenbund.

Rankings bestätigen Beliebtheit kirchlicher Hochschulen

Die Bischöfe verweisen auf aktuelle Zahlen, die die Bildungsarbeit stützen. Befragungen und Rankings, wie die aktuelle Bayerische Absolventenstudie, attestieren der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt eine anhaltend hohe Zufriedenheit von Studierenden und Absolventen.

Die Werte liegen teils deutlich über dem bayerischen Durchschnitt: 81,5 Prozent der KU-Absolventen würden ihr Studium weiterempfehlen, 80 Prozent sind insgesamt zufrieden – deutlich mehr als im bayerischen Durchschnitt (68,9 bzw. 67,9 Prozent).

Auch die Katholische Stiftungshochschule (KSH) meldet ein deutlich gestiegenes Interesse: Trotz fehlenden Abiturjahrgangs in Bayern wegen der Umstellung auf G9 wurden 2025 an den Standorten München und Benediktbeuern 25 Prozent mehr Erstsemesterstudierende aufgenommen. Aus Sicht der Bischöfe unterstreicht dies die Rolle der KSH im Kampf gegen den Fachkräftemangel im Sozial-, Gesundheits- und Bildungsbereich.

Bischöfe thematisieren Telefonseelsorge, Synodalität, Katholikentag

Neben dem Haushalt befasste sich die Freisinger Bischofskonferenz mit der Wirksamkeitsstudie zur Telefonseelsorge in Bayern. Die Studie bescheinigt dem Angebot hohe Wertschätzung und bezeichnet die Telefonseelsorge als "singuläres ganzheitliches Angebot zur Stärkung von Resilienz, das erhalten und gesichert werden muss". Die Bischöfe begrüßten das Ergebnis und baten ihre Seelsorgeämter darum, weitere Schritte für eine zukunftsfähige Telefonseelsorge zu prüfen.

Die Bischöfe tauschten sich zudem über den Stand der Synodalität in ihren Diözesen aus und ließen sich über die Vorbereitungen des 104. Deutschen Katholikentags informieren, der vom 13. bis 17. Mai 2026 unter dem Motto "Hab Mut, steh auf!" in Würzburg stattfinden wird.

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