Urheber des Übels: die Zecke, auch "Gemeiner Holzbock" oder Ixodes ricinus genannt
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Urheber des Übels: die Zecke, auch "Gemeiner Holzbock" oder Ixodes ricinus genannt
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Urheber des Übels: die Zecke, auch "Gemeiner Holzbock" oder Ixodes ricinus genannt

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Gesundheitsbehörde: Mehr Borreliose-Fälle in Bayern

Gesundheitsbehörde: Mehr Borreliose-Fälle in Bayern

Die Zahl der durch Zeckenbisse verursachten Borreliose-Fälle in Bayern ist 2025 gestiegen. Anders als gegen die ebenfalls durch Zecken übertragene Krankheit FSME gibt es dagegen keine Impfung. Doch die Forschung macht Fortschritte – auch in Bayern.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

In Bayern sind im Jahr 2025 deutlich mehr Borreliose-Fälle gemeldet worden als in den Vorjahren. Bis Anfang Oktober habe man bereits gut 4.800 Fälle der Infektionskrankheit registriert, teilte ein Sprecher des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Erlangen der Deutschen Presse-Agentur mit. Im Vorjahreszeitraum waren es rund 3.500 Fälle. Im Vergleichszeitraum 2023 waren der Behörde etwas mehr als 2.900 Borreliose-Infektionen mitgeteilt worden.

Seit 2013 besteht in Bayern eine flächendeckende ärztliche Meldepflicht für die Lyme-Borreliose. Generell schwanke die Zahl der gemeldeten Infektionen mit Lyme-Borreliose zwischen 3.000 und 6.000 Fällen pro Jahr, erklärte der LGL-Sprecher. Allerdings würden der Landesbehörde eigenen Erkenntnissen zufolge längst nicht alle Fälle übermittelt, sodass die tatsächliche Zahl der Infektionen um ein Vielfaches höher liegen dürfte.

Es gibt (noch) keine Schutzimpfung

Die Lyme-Borreliose – der Zusatz Lyme kommt von dem Ort Lyme in den USA, wo die Krankheit zum ersten Mal aufgetreten ist – wird durch ein Bakterium namens Borrelia burgdorferi ausgelöst und geht in Deutschland vornehmlich durch Zecken auf den Menschen über. Sie gilt als häufigste durch Zeckenstiche übertrage Krankheit – noch vor der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Anders als gegen FSME gibt es gegen Lyme-Borreliose bislang keine Schutzimpfung.

Wie sich eine Borreliose bemerkbar macht

In 80 bis 90 Prozent der Borreliose-Krankheitsfälle trete "Wanderröte" als Symptom auf, sagte der LGL-Sprecher. Damit ist eine Hautrötung gemeint, die sich kreisförmig um die Einstichstelle ausbreitet. Zusätzlich träten mitunter grippeähnliche Symptome wie Fieber oder Kopfschmerzen auf. In seltenen Fällen könnten Borrelien schwerere Erkrankungen des Nervensystems, der Haut, der Gelenke und auch des Herzens hervorrufen, erklärte der Sprecher. "Borrelieninfektionen können in den meisten Fällen sehr erfolgreich mit Antibiotika therapiert werden."

Bayern ist Risikogebiet – und Vorreiter in der Forschung

In Mitteleuropa hat die Zahl der Zecken – und mit ihnen die der Zeckenbisse – langfristig zugenommen. Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) ist inzwischen ganz Bayern als Risikogebiet eingestuft; nur die Stadt Schweinfurt ist aktuell davon ausgenommen.

In Bayern, genauer: in Oberschleißheim, ist auch das Nationale Referenzzentrum des RKI angesiedelt. Zu seinen Aufgaben zählen die Beratung von Medizinern und Bürgern, labordiagnostische Untersuchungen bei speziellen Fragstellungen und allgemeine Forschung. "Bayern hat die Borreliose-Forschung in den vergangenen Jahren einen großen Schritt nach vorne gebracht", sagt Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU). Schlagzeilen machte zuletzt Supermodel Bella Hadid, die vor zwölf Jahren an Lyme-Borreliose erkrankte und sich in einer Klinik in Oberbayern behandeln ließ.

In Sachen Impfstoff haben derzeit die Pharmaunternehmen "Valneva" und "Pfizer" die Nase vorn: Sie entwickeln seit Längerem einen Sechsfachimpfstoff mit der Bezeichnung VLA15, der gerade eine abschließende Testphase durchläuft.

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