Die Lebenszufriedenheit der Deutschen hat im Jahr 2024 einen deutlichen Aufschwung erfahren. Besonders Bayern schneidet im heute veröffentlichten SKL Glücksatlas hervorragend ab. Mit einer durchschnittlichen Zufriedenheit von 7,23 Punkten belegt der Freistaat den zweiten Platz hinter Hamburg. Doch obwohl Bayern in der Studie der Universität Freiburg mit einer guten Platzierung glänzt, gibt es innerhalb des Freistaats regionale Unterschiede in der Zufriedenheit.
Bayerns Süden etwas glücklicher als der Norden
Vor allem in südlichen Regionen wie dem Allgäu oder dem Münchener Umland ist das Glücksniveau sehr hoch. Die Landkreise Dillingen an der Donau und Fürstenfeldbruck gehören sogar zu den "Glücksgebieten" – Regionen, in denen der Anteil hochzufriedener Menschen auffallend groß ist. Hier berichten die Bewohner von einer besonders hohen Lebensqualität, geprägt durch starke Vereinskulturen, hohe Einkommenszufriedenheit, einen stabilen Arbeitsmarkt und gute Gesundheitsversorgung. Doch auch der ländliche Raum, etwa in Niederbayern, verzeichnet einen deutlichen Anstieg der Zufriedenheit.
Franken und die Oberpfalz liegen hingegen eher im mittleren Bereich des Zufriedenheitsrankings. Ursachen seien beispielsweise Unterschiede bei der wirtschaftlichen Lage, die Dichte an Arbeitsplätzen und infrastrukturelle Defizite, besonders im öffentlichen Nahverkehr, so die Studienmacher.
Nürnberger viel unzufriedener als Augsburger
Die Studie vergleicht auch die gefühlte Zufriedenheit der Menschen mit ihren realen Lebensbedingungen. Und da gibt’s zum Beispiel einen großen Unterschied zwischen Augsburg und Nürnberg: Die Schwaben sind demnach zufriedener als es die objektiv verfügbaren Daten zu ihrer Lebensqualität erwarten lassen. In der Frankenmetropole ist es genau umgekehrt: Von den 40 deutschen Großstädten über 200.000 Einwohner rangieren die Nürnberger mit ihrem Lebensgefühl nur auf Platz 33 – obwohl sie nach objektiven Kriterien wie Einkommen, Sicherheit und Gesundheitsversorgung ganze 18 Plätze besser liegen.
Allerdings schwächelt Nürnberg in einem Bereich auch objektiv: bei Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten wie Grünflächen, Sportplätzen oder Schwimmbädern. Gemessen an der Einwohnerzahl ist die fränkische Hauptstadt hier überall unterdurchschnittlich. Augsburg punktet als eine der objektiv sichersten Großstädte Deutschlands: In keiner der 40 anderen Städte ist die Zahl der Wohnungseinbrüche geringer. Bei den Straftaten pro Einwohner werden die Augsburger nur von München unterboten.
Lebenszufriedenheit nach Pandemie: Bayern auf Erholungskurs
Im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit hat sich die Lebenszufriedenheit der Bayern 2024 deutlich erholt. Insgesamt sind die Bayern wieder fast so zufrieden wie vor der Pandemie – und gehören damit zu den glücklichsten Menschen Deutschlands. Im Jahr 2021, als die Pandemie noch in vollem Gange war, hatte die Lebenszufriedenheit einen Tiefpunkt von 6,77 Punkten erreicht. Heute, nur drei Jahre später, liegt sie wieder fast auf dem Niveau von 2019, als der Wert 7,26 Punkte betrug. Besonders bemerkenswert: Bayern hat sich schneller erholt als viele andere Bundesländer und profitiert von einer stabilen Wirtschaft und einer als hervorragend angesehenen Gesundheitsversorgung.
Westdeutsche Bundesländer dominieren
Doch nicht alle Bundesländer konnten sich nach der Corona-Pandemie erholen. In Hessen, Sachsen, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern, das in der Studie wiederholt den letzten Platz belegt, sank die Lebenszufriedenheit sogar in diesem Jahr. Besonders auffällig ist auch die wachsende Kluft zwischen Ost- und Westdeutschland. Alle sechs Spitzenplätze im Glücksatlas werden von westdeutschen Bundesländern belegt. Während die westdeutschen Bundesländer mit einem Durchschnitt von 7,13 Punkten dominieren, liegt die Lebenszufriedenheit im Osten nur bei 6,79 Punkten.
Für den SKL Glücksatlas wurden von Juli 2023 bis Juni 2024 über 12.500 Menschen ab 16 Jahren zu ihrer persönlichen Lebenszufriedenheit durch das Institut für Demoskopie Allensbach befragt. Die Studie unter Federführung der Universität Freiburg in Kooperation mit der Süddeutschen Klassenlotterie (SKL) misst diese Zufriedenheit auf einer Skala von 0 (überhaupt nicht zufrieden) bis 10 (völlig zufrieden) und bezieht sowohl objektive Indikatoren wie wirtschaftliche Lage und Infrastruktur, als auch subjektive Einschätzungen der Befragten ein.
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