Ein Passagierschiff mit mehreren hundert Menschen an Bord hat am Samstagabend auf dem Main zwischen Eibelstadt und Goßmannsdorf etwa 3.000 Liter Diesel verloren. Laut Wasserschutzpolizei trat der Treibstoff wegen eines technischen Defekts im Maschinenbereich aus. Gegen 18 Uhr wurde das Leck bemerkt, daraufhin musste das Schiff in der Schleuse Goßmannsdorf anlegen. Für die Passagiere bestand zu keiner Zeit Gefahr, teilte die Polizei mit.
Großeinsatz mit rund 100 Kräften
Die Wasserschutzpolizei alarmierte die Integrierte Leitstelle Würzburg. Unter der Einsatzleitung der Kreisbrandinspektion rückten rund 100 Einsatzkräfte aus Ochsenfurt, Kleinochsenfurt, Eibelstadt, Randersacker, Veitshöchheim sowie Hilfsorganisationen an. Zunächst wurde das Schiff gesichert und der Rumpf gereinigt. Um eine weitere Ausbreitung des Dieselöls zu verhindern, errichteten die Feuerwehrkräfte quer über den Main eine Ölsperre.
Nach Begutachtung und Reparatur des Lecks durfte das Schiff noch am Samstagabend seine Fahrt Richtung Schweinfurt fortsetzen.
Ölfilm erreicht Würzburg
Trotz Ölsperre erreichte ein dünner Ölfilm am Sonntagmorgen den Bereich der Stadt Würzburg. Daraufhin wurden auch dort Maßnahmen getroffen. An der Arndtstraße brachten Einsatzkräfte eine weitere Ölsperre aus, unterhalb der Alten Mainbrücke wurde zusätzlich ein mehrere hundert Meter langer Ölfließschlauch ausgelegt. Berufs- und Freiwillige Feuerwehr sowie Wasserrettungsorganisationen arbeiten an mehreren Stellen gleichzeitig. Der Schiffsverkehr wurde in den betroffenen Bereichen eingestellt.
Umweltschäden werden geprüft
Nach aktuellem Stand gehen die Behörden nicht von einer Gefahr für Menschen aus. Die Stadt Würzburg rät aber aktuell davon ab, im Main zu angeln, zu baden oder Haustiere ins Wasser zu lassen. Größere Umweltschäden sind bisher nicht bekannt. Die genaue Bewertung könne aber erst erfolgen, wenn die Reinigungsarbeiten abgeschlossen sind. Diese werden voraussichtlich mehrere Tage dauern, so das Landratsamt Würzburg. Der Main bleibt vorerst zwischen den Schleusen Erlabrunn und Goßmannsdorf auf rund 30 Kilometern gesperrt.
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