Seit Tagen ist die Polizei mit Spezialkräften dabei, die Waffen aus dem völlig vermüllten Haus eines verstorbenen Augsburgers abzutransportieren.
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Seit Tagen ist die Polizei mit Spezialkräften dabei, die Waffen aus dem völlig vermüllten Haus eines verstorbenen Augsburgers abzutransportieren.
Bildrechte: BR 2025 / B. Leinfelder
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Seit Tagen ist die Polizei mit Spezialkräften dabei, die Waffen aus dem völlig vermüllten Haus eines verstorbenen Augsburgers abzutransportieren.

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Großes Waffenlager im Wohnhaus: Mann hatte auch Sprengstoff

Großes Waffenlager im Wohnhaus: Mann hatte auch Sprengstoff

Müll, Munition und mehr: Nach dem großen Waffenfund im Haus eines Verstorbenen in Augsburg hat die Polizei jetzt nähere Details bekannt gegeben. Spezialkräfte des Bayerischen Landeskriminalamts und der Kampfmittelräumdienst sind derzeit noch vor Ort.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Nach dem großen Waffenfund bei einem Verstorbenen in Augsburg räumt die Polizei weiterhin das völlig vermüllte Haus in einem ruhigen Wohnviertel im Stadtteil Hochzoll. Wie ein Sprecher dem BR auf Anfrage sagte, wurden in dem Einfamilienhaus Waffen unterschiedlichster Art gefunden, vor allem Schusswaffen, dazu große Mengen Munition. Auch "sprengstoffverdächtige Gegenstände" seien sichergestellt worden.

Diese werden jetzt vor Ort durch die Spezialkräfte des Bayerischen Landeskriminalamts bewertet und falls nötig unschädlich gemacht. Eine Gefährdung für die Anwohner besteht laut Polizei nicht.

Klare Hinweise auf Todesursache

Der verstorbene Mann hatte den Ermittlern zufolge als Sportschütze eine Waffenerlaubnis. Und er besaß in der Vergangenheit sogar sprengstoffrechtliche Erlaubnisse, ebenso eine Händlererlaubnis. Ersten Erkenntnissen der Polizei zufolge ist der 77-Jährige eines natürlichen Todes gestorben. Ein Angehöriger des Verstorbenen hatte die Polizei alarmiert, nachdem er den Mann längere Zeit nicht mehr erreichen konnte.

In dem Haus, das in einem ruhigen Wohnviertel in der Nähe des Lechs liegt, fand eine Streife dann die Leiche des Mannes sowie "sehr, sehr viele" Waffen, Munition und weitere illegale Gegenstände. Schon seit vergangenem Freitag läuft nun die Absuche und Räumung des Hauses. Spezialkräfte des Bayerischen Landeskriminalamtes sowie das Ordnungsamt der Stadt sind eingebunden, auch Kräfte der Bereitschaftspolizei.

Schwierige Bergung - Kampfmittelräumdienst vor Ort

Meter um Meter mussten sich die Einsatzkräfte vorarbeiten, so ein Polizeisprecher heute zum BR. Mittlerweile sind immerhin alle Räume erreichbar. Polizeibeamte warfen immer wieder an beiden Seiten des Hauses Gegenstände und Plastikcontainer aus dem Fenster. Unten im Garten des Einfamilienhauses im Augsburger Stadtteil Hochzoll liegt ein riesiger Haufen Abfall - Kissen, Kartons, Zeitschriften. Der Geruch von Fäulnis und Schimmel liegt in der Luft.

Der Zugang zum Grundstück ist mit rotweißem Flatterband abgesperrt, vor dem Tor stehen mehrere Polizeiautos und Kleintransporter. Immer wieder tragen Einsatzkräfte in weißen Vollschutzanzügen Gegenstände heraus. Auch der Kampfmittelräumdienst ist vor Ort, man könne nicht ausschließen, dass sich etwa noch Handgranaten im Haus befinden, so ein Polizeisprecher.

Unklar, warum der Mann die Waffen hortete

Der verstorbene Mann sei wohl ein Sammler gewesen, sagte ein Polizeibeamter, ein Waffennarr auf jeden Fall. Ob es einen Kontakt zur Reichsbürgerszene gibt oder Hinweise auf extremistische Verbindungen, konnte die Polizei noch nicht sagen. Unter dem Namen des Verstorbenen findet sich nach BR-Recherchen der Verweis zu einem Schützenverein im angrenzenden Oberbayern.

Polizei will weitere Details bekannt geben

Die Polizei muss jetzt klären, ob alle Waffen und die Munition allein dem Verstorbenen oder möglicherweise auch anderen Personen gehörten. Anfang nächster Woche wollen die Ermittler weitere Einzelheiten zu Art und Anzahl der Waffen nennen.

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