Ein Schild warnt vor dem Hochwasser des Flusses Regen in Cham
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Dauerregen lässt nach: So ist die Hochwasserlage in Bayern

Dauerregen lässt nach: So ist die Hochwasserlage in Bayern

Auf ein regenreiches Wochenende folgte ein regenreicher Wochenstart – trotzdem droht in Bayern kein vergleichbares Hochwasser wie im Juni. Ein Überblick über aktuelle Pegelstände, Warnmeldungen und den Wetterausblick für die nächsten Tage.

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Was bedeutet der starke Regen der vergangenen Tage für die Hochwasserlage im Freistaat, nachdem mehrere Nachbarländer mit heftigen Überschwemmungen kämpfen? Und wie wird sich das Wetter entwickeln? Ein Überblick.

Wie ist die aktuelle Hochwasserlage in Bayern?

Die Hochwasserlage bleibt in einigen bayerischen Regionen angespannt. Im aktuellen Lagebericht des Hochwassernachrichtendienst Bayerns (HND/externer Link) steht: "Die südbayerische Dauerregenlage wird voraussichtlich bis Dienstagmittag anhalten und führt zu (Wieder-) Anstiegen an der unteren Donau, im Isar-, Inn-, Regen- und Paareinzugsgebiet in Scheitelhöhen der Meldestufen 1 und 2, in Passau voraussichtlich 3."

In Niederbayern haben sich am Dienstag die kritischen Punkte vermehrt und verlagert: Laut HND überschritt der Donaupegel in Passau in der vergangenen Nacht die zweithöchste Warnstufe drei. Das bedeutet: Einzelne bebaute Grundstücke oder Keller sind überflutet, mehrere Straßen, Fußwege und Parkplätze sind gesperrt. Der Busverkehr wird teilweise umgeleitet, teilte die Stadt mit. Der Scheitelpunkt der Donau werde in Passau voraussichtlich am Mittag erreicht. Laut Diagramm soll der Wasserstand knapp unter der höchsten Warnstufe vier bleiben.

Kurz vor Meldestufe drei befand sich in der Nacht der Scheitel der Kleinen Vils in Dietelskirchen im Landkreis Landshut. Seit dem frühen Morgen sinkt dort der Pegelstand leicht. Die Isar bei Plattling steigt hingegen weiter: Aktuell liegt der Pegel dort leicht über Meldestufe zwei. Das heißt: Wasser steht auf Feldern und vereinzelt kann es zu Verkehrsbehinderungen wegen überfluteter Straßen kommen. Auch bei der Rott bei Ruhstorf im Kreis Passau steigt laut HND-Prognose im Laufe des Dienstags der Pegel an und bewegt sich auf Meldestufe drei zu. Ob diese erreicht wird, ist noch nicht sicher.

In der Oberpfalz wird am Morgen nur am Regen in Nittenau im Kreis Schwandorf die Meldestufe 2 erreicht. Laut HND könnte der Pegel des Regen noch weiter steigen, jedoch voraussichtlich nicht bis zur zweithöchsten Meldestufe 3. Alle übrigen Messstellen in der Oberpfalz melden derzeit keine oder maximal Meldestufe 1, wie beispielsweise der Regen in Cham oder der Weiße Regen in Lohberg im Landkreis Cham.

In Oberbayern liegt der Pegel der Tiroler Achen laut HND noch oberhalb der Meldestufe eins. Da die Tiroler Achen in den Chiemsee abfließt, wirkt sich dies auf den nördlichen Abfluss in Seebruck aus. Der Wasserstand der Alz wird voraussichtlich im Laufe des Tages Meldestufe zwei erreichen, und in den nächsten Tagen auf ähnlich hohem Niveau bleiben, so die aktuelle Warnung des Wasserwirtschaftsamts Traunstein. Grund dafür ist, dass das Wasser aus dem Chiemsee nur langsam abfließt. Für die Gemeinden entlang der Alz, etwa Altenmarkt nördlich des Zusammenflusses von Alz und Traun, bleibt die Lage entspannt, bestätigt der Bürgermeister Stefan Bierschneider (CSU). Grund ist, dass die Traun, der weitaus gefährlichere Fluss bei Hochwasser, längst wieder abgeschwollen ist.

Bereits am Sonntag betonte der Hochwassernachrichtendienst: Ein Hochwasser wie im Juni in Bayern sei nicht zu befürchten. Die folgenden beiden Grafiken zeigen die Pegelstände in Bayern sowie die aktuellen Hochwasserwarnungen für den Freistaat.

Grafik: Die Pegelstände in Bayern

Grafik: Hochwasserwarnungen des LfU für Bayern

Wie soll sich das Wetter entwickeln?

"Am Dienstag klingen die Niederschläge bald ab und mit dem überwiegend trockenen Wetter entspannt sich die Hochwasserlage wieder", heißt es vom Hochwassernachrichtendienst. Ab Mitte der Woche gibt es also vielerorts schöne(re)s Herbstwetter.

Die Pegelstände der Flüsse werden – möglicherweise mit etwas Verzögerung – wieder sinken. Mit dem Ansteigen der Nullgradgrenze auf rund 2.500 Meter in den nächsten Tagen erfolge lediglich eine moderate Schneeschmelze aus dem Hochgebirge.

Mittlerweile gibt es auch keine aktuellen Wetterwarnungen vom Deutschen Wetterdienst (DWD) mehr für den Freistaat.

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