Das Internationale Africa Festival, Europas größtes Festival für afrikanische Musik und Kultur, wird zukünftig nicht mehr auf den Talavera Mainwiesen in Würzburg stattfinden. Diese Entscheidung traf der veranstaltende Verein und gab sie am Freitag bekannt. Gründe für diesen Schritt sind die hohen Kosten und Einnahmeverluste, die in den letzten Jahren aufgetreten sind.
Finanzielle Herausforderungen und Klimawandel
Der Veranstalter betont in seiner Pressemitteilung, dass er als gemeinnütziger Verein jedes Jahr ein erhebliches finanzielles Risiko trägt. Besonders der Klimawandel und die damit verbundenen Extremwetterereignisse hätten das Risiko für ein Open-Air-Festival erheblich erhöht. Große finanzielle Herausforderungen wie die Corona-Pandemie und steigende Kosten hätten die Situation zusätzlich verschärft.
Die hohen Infrastrukturkosten am Standort Talavera Mainwiesen sind ein weiterer Grund für die Entscheidung. Die Kosten für sanitäre Anlagen, Security, Zäune, Strom- und Wasserversorgung sind enorm gestiegen. Diese finanziellen Belastungen machen eine Fortführung des Festivals auf den Mainwiesen "leider unmöglich".
Extremwetter und steigende Infrastrukturkosten
Stefan Oschmann, Initiator des Africa-Festivals, äußert sich bei BR24 im Interview zu der Entscheidung: "Wir haben letzte Woche im Verein beschlossen, dass wir das Festival auf den Mainwiesen nicht mehr fortführen können, nachdem wir zwei Jahre hintereinander finanzielle Einbußen durch schlechtes Wetter hatten. Das Risiko einer Open-Air-Veranstaltung können wir nicht mehr tragen."
Oschmann beschreibt im Interview, dass in den letzten Jahren Extremwetterereignisse wie mehrtägiger Regen erhebliche finanzielle Einbußen verursacht haben. Zudem sind die Kosten für Licht, Ton und Bühne stark gestiegen. "Wir hatten im letzten Jahr vier Tage Extremregenwetter, in diesem Jahr zwei Tage. Und dieses Risiko einer Open-Air-Veranstaltung können wir nicht mehr tragen als Verein." Die Entscheidung fiel dem Verein schwer, aber die Veranstalter möchten eine Insolvenz vermeiden.
Erfolgsbilanz des Festivals und Zukunftspläne
Seit seiner Gründung vor 36 Jahren hat das Africa Festival in Würzburg mehr als 2.700.000 Besucher angezogen. Oschmann zeigt sich stolz darauf, dass das Festival stets friedlich verlief und das Motto "different colors, one people" gelebt wurde. "Keine Schlägereien, keine Gewalt, gar nichts", betont er. Die Zukunft des Festivals bleibt nun ungewiss. Der Verein plant, sich nach den Sommerferien erneut zusammenzusetzen, um mögliche Alternativen zu diskutieren. "Darüber können wir jetzt im Moment noch nichts sagen, weil wir immer noch dabei sind, Rechnungen zu bezahlen", erklärt Oschmann.
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