Bayerns Skigebiete starten in die Saison. Die hohen Lagen sind noch schneesicher – aber unter 1.500 Metern Höhe muss oft mit Schneekanonen nachgeholfen werden. Und dieser Kunstschnee ist vielen wegen des hohen Wasser- und Energieverbrauchs ein Dorn im Auge.
- Zum Artikel: "Schnee aus der Konserve: So hoch ist der Energieverbrauch"
Viele Wintersportfans konnten den Start in die Skisaison dennoch kaum abwarten. Auch im Allgäu wurde schon fleißig präpariert, am Nikolaus-Wochenende öffneten die Pisten am Fellhorn und der Kanzelwand. Diese Hänge sind dank ihrer hohen Lage relativ schneesicher, doch auch hier setzen die Betreiber auf die Unterstützung von Schneekanonen. Perfekte Pistenbedingungen – dank Kunstschnee.
Ungewisse Zukunft
In niedrigeren Lagen wird es mit der Pistengaudi immer schwieriger. Im vergangenen Winter standen die Lifte hier trotz Schneekanonen oft still. Es war einfach zu warm. Und die Perspektive ist düster: In ein paar Jahren werden nur noch Pisten über 1.500 Metern genug Schnee haben, prognostiziert der Deutsche Alpenverein. Am Jenner wurde bereits jetzt die Reißleine gezogen: Das Skigebiet am Königssee wird aufgegeben und heuer erstmals nicht mehr künstlich beschneit.
Gibt es Alternativen?
Umweltverbände und die Grünen fordern angesichts dieser Entwicklung, dass bayerische Wintersportregionen mehr Alternativen zum Skifahren entwickeln. Die Staatsregierung müsse dieses Umdenken unterstützen und dürfe die künstliche Beschneiung nicht weiter fördern.
Michaela Kaniber (CSU), Bayerische Tourismusministerin, stellt dagegen klar: "Verbote bringen uns nicht weiter. Mir ist lieber, die Leute fahren in Bayern Ski als in Österreich, oder im schlimmsten Fall in Kanada."
Fürs Schneevergnügen müssen die Skifahrer zudem auch immer tiefer in die Tasche greifen: So kostet z. B. die Tageskarte in Oberstdorf heuer 65 Euro. Wird Skifahren also immer mehr zum Luxus?
Reden Sie mit!
Können wir in Zeiten der Klimakrise noch guten Gewissens Skifahren? Soll der Staat den Wintersport in Bayern noch weiter fördern? Welche Alternativen gibt es? Welche Zukunft hat das Skifahren?
Darüber diskutieren Bürgerinnen und Bürger in Oberstdorf mit Klaus Holetschek, dem Fraktionsvorsitzenden der CSU im Bayerischen Landtag, und Gisela Sengl, der Landesvorsitzenden der bayerischen Grünen.
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