Unregelmäßige Klopfgeräusche aus einer Wohnung in der Bayreuther Altstadt haben am Mittwochmorgen Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei auf den Plan gerufen. Wie es in einer Mitteilung der Einsatzkräfte heißt, habe ein Mann kurz vor 8 Uhr das Klopfen aus einer Nachbarwohnung in einem Mehrfamilienhaus wahrgenommen. Weil die nebenan wohnende Nachbarin trotz Klingeln und Klopfen die Tür nicht öffnete, habe der Mann einen Notfall vermutet und Rettungskräfte alarmiert.
Auch diese hörten die Klopfgeräusche und verschafften sich daraufhin Zugang zu der Wohnung. Dort trafen sie allerdings nur ein Kaninchen an, das mit den Hinterläufen lautstark gegen den Käfig klopfte. Die Halterin befand sich unterdessen im Urlaub.
Auf Nachfrage von BR24 sagte ein Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr Bayreuth, dass es dem Tier gut gegangen sei. Eine Tochter der Nachbarin habe einen Schlüssel für die Wohnung besessen und sich während des Urlaubs der Mutter um das Kaninchen gekümmert.
Artgerechte Haltung der Haustiere im Urlaub sicherstellen
Beim Tierschutzverein Bayreuth erklärte ein Tierpfleger, dass es keine gesetzlichen Vorgaben dafür gebe, welches Tier wie lange alleine gelassen werden dürfe. Stattdessen müsse stets eine artgerechte Haltung gewährleistet sein – eine Formulierung, die durchaus Raum für Interpretationen lasse.
Bei Kaninchen, Hamstern und Meerschweinchen sei es aber dringend erforderlich, dass zweimal täglich nach den Tieren geschaut und Futter nachgefüllt werde. Diese Tiere nähmen bis zu 100 Mahlzeiten am Tag zu sich – einerseits, weil die Nager über stetig weiterwachsende Zähne verfügten, die beim Fressen abgerieben werden müssten. Andererseits, weil Kaninchen und Co einen sogenannten Stopfdarm besäßen, in dem ältere Nahrung zu gesundheitlichen Problemen führe, wenn keine neue nachkomme.
Hunde sollte man nach Angaben des Bayreuther Tierpflegers maximal acht Stunden alleine lassen, besser deutlich kürzer. Im Urlaub müssten sie zwingend bei anderen Menschen untergebracht werden. Wichtig bei Katzen sei, sie ebenfalls zweimal täglich zu füttern und das Katzenklo der reinlichen Tiere zu säubern.
Geringere emotionale Bindung bei Kaninchen und Co
Emotional seien Kaninchen, Hamster und Meerschweinchen übrigens weniger vom Menschen abhängig und kämen gut auch ohne ihn zurecht. Hunde und Katzen hingegen forderten viel Aufmerksamkeit ein.
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