Demo gegen Gasbohrung in Reichling
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"Koa Gas!" Erneuter Protest gegen Erdgasbohrung bei Landsberg

"Koa Gas!" Erneuter Protest gegen Erdgasbohrung bei Landsberg

Rund 600 Demonstranten haben ihrem Ärger über geplante Erdgasbohrungen im oberbayerischen Reichling Luft gemacht. Die Bohrungen sollen Deutschland unabhängiger von Energieimporten machen. Doch die Aktivisten sorgen sich um Bayerns Klimaziele.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Eine Zufahrt nach Reichling nahe dem Ammersee im Landkreis Landsberg/Lech war am Samstag kein einfaches Unterfangen. Zahlreiche Menschen waren auf dem Weg dorthin, um an einer Demonstration gegen eine bereits genehmigte Erdgasbohrung teilzunehmen. Dazu aufgerufen hatten mehrere Gruppen von Umweltaktivisten: von Fridays for Future über Greenpeace bis hin zu Extinction Rebellion sowie eine lokale Bürgerinitiative. Auch der Bund Naturschutz und die Grünen beteiligten sich an dem Aufruf.

"Koa Gas!" - Demo zieht zum Ort der Probebohrung

Viele Demonstranten waren auch mit Bussen aus verschiedenen süddeutschen Städten angereist. Unter dem Motto "Koa Gas!" versammelten sich am Nachmittag laut Polizeiangaben rund 600 Teilnehmende neben der Dorfkirche zum Protest. Die Veranstalter hatten mit etwa 800 Teilnehmern gerechnet. Zur Sicherheit sperrte die Polizei alle Zufahrten zum Ort für Privatautos, nur Anlieger durften hineinfahren.

Der Demozug wanderte von der Ortsmitte zum geplanten Ort für die Probebohrung. Hier darf das Unternehmen Genexco ab der kommenden Woche nach Erdgas suchen. Erklärtes Ziel ist, mit dem lokalen Fördern von Erdgas Deutschland unabhängiger von Energieimporten zu machen. Im April kam unter Auflagen die Zulassung, einen Bohrturm zu errichten. Dieser soll 40 Meter hoch sein, also – wie der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (FW) betonte – "nur zehn Prozent so hoch wie ein Windrad".

Sorge um Klimaziele und Grundwasser

Die Protestierenden sind hingegen der Meinung, mit so einer Gasförderung könne der Freistaat seine Klimaziele nicht erreichen. Greenpeace Bayern appelliert etwa an Wirtschaftsminister Aiwanger, die Gasbohrungen zu stoppen und stattdessen die erneuerbaren Energien auszubauen. Zudem befürchten viele Aktivisten, die Bohrung könnte das Trinkwasser in der Region verschmutzen. Bis in die Nachmittagsstunden hinein verlief der Protest laut Polizeiangaben friedlich.

Bildrechte: BR / Leon Wohlleben
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Demonstrierende in Reichling (Lkr. Landsberg am Lech) - Protestkundgebung gegen eine genehmigte Gasbohrung

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