Bühne auf den Medientagen München 2024
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Medientage München starten: Unsicherheit und Innovation

Medientage München starten: Unsicherheit und Innovation

Die Medienbranche diskutiert über künstliche Intelligenz, Datensicherheit und Vertrauen. Im Zentrum steht dabei die Frage, wie Tech-Konzerne reguliert werden sollten. Reichen die Pläne der Politik? Wie blickt der BR in die Zukunft?

Über dieses Thema berichtet: BR24 Informationen am Morgen am .

Die Medientage München gelten als eines der wichtigsten Branchentreffen in Europa. Rund 5.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommen bis Freitag zusammen, um über den digitalen Wandel ihrer Branche zu sprechen. Die Stimmung ist zurückhaltend: Technologische Umbrüche wie Künstliche Intelligenz und automatisierte Informationssysteme verunsichern viele. Es ist unklar, wie sich Journalismus und die Medienwelt dadurch verändern werden. Die Eröffnung der 39. Medientage München steht auch deshalb unter dem Motto "WTFuture?!" und dreht sich um die Zukunft sowie Strategien für das Unplanbare.

Die Eröffnung der 39. Medientage München steht unter dem Motto "WTFuture?!" und dreht sich um die Zukunft sowie Strategien für das Unplanbare. Auf dem Podium sprachen: Experten aus Politik, Kultur, Journalismus und Medienwirtschaft. BR24 hat die Eröffnung gestreamt. Die Sendung zum Nachsehen befindet sich über dem Artikel.

Wie wirksam ist eine Digital-Abgabe ?

Dabei geht es zunächst um ökonomische Fragen: KI revolutioniert Arbeitsprozesse, ermöglicht neue kreative Formen – und bringt zugleich Sender und Verlage in Bedrängnis. Suchmaschinen liefern mit Hilfe von KI immer häufiger direkt formulierte Antworten statt Links zu Quellen. Medienhäuser, deren Inhalte die Grundlage dieser Antworten bilden, verlieren damit Reichweite und Erlöse.

Kulturstaatsminister Wolfram Weimer (parteilos), der auch am Eröffnungsgipfel der Medientage teilnehmen wird, hat im Vorfeld seine Pläne für eine Digital-Abgabe für große Internetplattformen nochmal bekräftigt. Ziel sei es, die Finanzierung unabhängiger Inhalte zu sichern. Doch viele warnen: Das reiche nicht aus, um Journalismus in Zeiten maschineller Textproduktion zu schützen.

Sollte Politik stärker eingreifen?

Katja Wildermuth, die Intendantin des Bayerischen Rundfunks, sieht durch KI-gestützte Suchergebnisse Gefahren, die weit über ökonomische Schwierigkeiten hinausgehen. "Wenn KI-Systeme bestimmen, was sichtbar ist, was wir für wichtig und richtig halten, dann geht es um Macht im Informationsraum." Dadurch gehe nicht nur die Quellenvielfalt verloren, sondern es werde auch schwieriger, Meinungen zu hinterfragen, erklärt Katja Wildermuth. Dies sei zentral für eine demokratische Öffentlichkeit. So könnte Desinformation zunehmen, so das Fazit der BR-Intendantin.

Sie fordert daher ein stärkeres Eingreifen der Politik, das mehr als Pläne wie die bereits erwähnte Digitalsteuer umfasst. "Die Politik muss sich mit derselben Leidenschaft um Desinformation kümmern, mit der sie sich gerade um Drohnen kümmert."

Datensicherheit, Vertrauen in Medien weitere wichtige Themen

Auch die Sicherheit der digitalen Infrastruktur wird bei den Medientagen eine Rolle spielen. Cyberangriffe auf Medienhäuser zeigen, wie verletzlich Kommunikationsnetze geworden sind. Die Frage nach der Datensicherheit ist dabei ebenso ein Thema, das immer wichtiger wird. Warum Infrastruktur jetzt "sexy" ist, lautet deshalb der Untertitel einer Veranstaltung.

Auch das schwindende Vertrauen in Medien steht im Fokus mehrerer Podiumsdiskussionen. Die Entwicklung des Lokaljournalismus wird ebenfalls thematisiert: Was muss geschehen, damit die journalistische Grundversorgung auch morgen noch eine kraftvolle Stimme bleibt? Dies ist die zentrale Frage eines Panels, das neue Medienprojekte im Lokalen vorstellt.

Hochkarätige Gäste werden erwartet

Die Medientage München finden im House of Communication am Ostbahnhof statt. An den drei Tagen gibt es über 100 Einzelveranstaltungen mit rund 300 Rednerinnen und Rednern. Am Eröffnungsgipfel werden unter anderem der ARD-Vorsitzende Florian Hager, der RTL-CEO Stephan Schmitter und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) teilnehmen. Außerdem werden auch internationale Gäste erwartet. Dazu zählen der frühere CNN-Präsident Jeff Zucker, POLITICO-CEO Goli Sheikholeslami oder auch der amerikanische Medienexperte Evan Shapiro. Eine kostenlose Karrieremesse, die sich an Schüler und Studierende richtet, ergänzt das Bühnenprogramm der Medientage.

Das Logo der Medientage 2025
Bildrechte: Petra Schwegler/Medientage München
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Das Logo der Medientage 2025

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