Rangelei zwischen Demonstrant und Polizei
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Mann geht auf Polizei los und wird zu Boden gebracht

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Impfgegner: Polizei-Großeinsatz gegen verbotene Demos in München

Impfgegner: Polizei-Großeinsatz gegen verbotene Demos in München

Mehr als 1.000 Polizei-Einsatzkräfte sind in der Münchner Innenstadt gegen verbotene Demonstrationen gegen die Corona-Politik vorgegangen. Es gab mehrere Festnahmen. Eine genehmigte Kundgebung hatten die Impfgegner zuvor als "inakzeptabel" abgesagt.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Etwa 5.000 Impfkritiker haben sich heute in München ein "Katz-und-Maus-Spiel" mit der Polizei geliefert. Bei nicht genehmigten Corona-Demos zogen an verschiedenen Orten Gruppen von Protestierenden durch die Stadt. Mehr als 1.000 Polizeikräfte waren im Einsatz. Mittlerweile ist die Situation wieder beruhigt.

Münchner Polizei zieht positive Bilanz

Die Münchner Polizei zog eine positive Bilanz von ihrem Einsatz. Der Leiter der Pressestelle des Polizeipräsidiums München, Andreas Franken, sagte, das Einsatzkonzept sei "anspruchsvoll, aber erfolgreich" gewesen. Angesichts von mehreren Gruppen, die im Stadtgebiet unterwegs waren, sei es der Polizei gelungen, „flexibel auf die jeweilige Situation zu reagieren“.

Franken betonte: "Wir haben proaktiv Personengruppen angesprochen, die wir angetroffen haben und auf die Allgemeinverfügung der Stadt hingewiesen". Wer sich unerlaubt an derartigen, als "Spaziergängen" bezeichneten Versammlungen beteilige, begehe eine Ordnungswidrigkeit. Das könne 3000 Euro kosten. Wie viele Festnahmen und Anzeigen es gegeben hat, steht zur Stunde noch nicht fest.

Mit Trillerpfeifen und Leuchtfackel

Die Ludwigstraße wurde gesperrt. Auch am Stiglmaierplatz, in der Fußgängerzone, am Stachus, am Marienplatz und in der Karlstraße fanden sich Demonstranten ein. Später zogen die Teilnehmenden unter anderem die Sonnenstraße entlang Richtung Sendlinger Tor. Sie riefen "Friede, Freiheit, keine Diktatur" und setzten Trillerpfeifen ein. Am Viktualienmarkt wurde laut Augenzeugen eine Leuchtfackel gezündet.

Polizei kesselte Impfkritiker am Marienplatz ein

Am Marienplatz kesselten Einsatzkräfte der Polizei am Abend rund 50 Teilnehmer ein. Ihre Personalien wurden erfasst und sie wurden abgeführt, wie BR-Reporterinnen und Reporter vor Ort berichteten. Es habe sich eine Menschenmenge um das Geschehen gebildet, die sich solidarisierte und skandierte: "Lasst sie frei."

Auch in der Sendlinger Straße setzte die Münchner Polizei eine größere Gruppe Corona-Maßnahmen-Gegner fest. Nach Informationen von BR-Reporterinnen und –Reportern wurden ihre Personalien festgestellt, vermutlich erhielten sie Anzeigen.

Bereits mehrere Festnahmen

Auch in der Blumenstraße sowie im Univiertel versammelten sich Menschen. BR-Reporterinnen und -Reporter berichteten, dass der Großteil Abstände nicht einhielt und auch keine Masken trug. Laut Polizei gab es mehrere Festnahmen, unter anderem drei größere Gruppen. Sie bekamen Anzeigen wegen Verstoßes gegen eine Allgemeinverfügung.

Polizei spricht von "Aggressionspotenzial"

Ein Polizeisprecher sprach von "einer dynamischen Einsatzlage in der Münchner Innenstadt". Zu schwerwiegenden Vorfällen war es offenbar nicht gekommen. Die Polizei sprach von einem "gewissen Aggressionspotenzial".

Zuvor hatte das Impfkritiker-Bündnis "München-steht-auf" die Demonstration nach einer Entscheidung des Verwaltungsgerichts München abgesagt. Die Bedingungen seien "inakzeptabel", so die Organisatoren. Das Gericht hatte nach einem Eilantrag des Bündnisses eine stationäre Demonstration mit bis zu 5.000 Teilnehmern genehmigt. Das Bündnis wollte aber eine Demonstration ohne die Möglichkeit zu einem Demonstrationszug und mit Abstand und FFP2-Masken nicht akzeptieren. Die Stadt München hatte zunächst sogar nur eine stationäre Demonstration mit maximal 2.000 Teilnehmern auf der Münchner Theresienwiese genehmigen wollen.

Erst vereinzelt, dann gesammelt

Zunächst waren die Impfgegner-Gruppen weiträumig über die Innenstadt verteilt. Im weiteren Verlauf des Abends trafen und sammelten sich die Menschen immer mehr in der Fußgängerzone. Mit Kuhglocken und Trillerpfeifen ausgestattet und "Frieden und Freiheit" skandierend bewegte sich der Zug vom Marienplatz über das Isartor vorbei am Viktualienmarkt. Immer wieder liefen Leute auch auf der Straße und blockierten so den Verkehr.

Katz- und-Maus-Spiel von Impfgegnern und Polizei

In den Seitenstraßen des Königsplatzes lieferten sich die Impf- und Corona-Maßnahmen-Gegner nach Angaben eines BR-Reporters ein Katz-und-Maus-Spiel mit der Polizei. Unter "Frieden und Freiheit"-Rufen verlagerten sie ständig ihren Standort. Die Polizei war mit Blaulicht und einer großen Zahl an Einsatzwagen unterwegs. BR-Reporter berichteten, der Königsplatz sei zwischenzeitlich abgeriegelt worden. Polizei-Hubschrauber kreisten über der Stadt. Die Polizei nahm Personalien auf.

Aggression und Gewalt

Eine Demonstration am 22. Dezember hatten die Veranstalter wegen damals ebenfalls verhängter Beschränkungen abgesagt. Stattdessen trafen sich Tausende Menschen zu sogenannten "Corona-Spaziergängen" und gerieten mit der Polizei aneinander. Ähnliches ereignete sich in Schweinfurt, wo es zu Aggression und Gewalt kam.

  • Zum Artikel: "Spaziergänge" - Ein falsches Narrativ in Corona-Zeiten

Demonstrationen auch in Würzburg

Auch in Würzburg gab es Proteste gegen die Corona-Politik, die den erlaubten Rahmen sprengten. Bei der angemeldeten Kundgebung der "Eltern stehen auf"-Gruppe sind am Mittwochabend am Unteren Markt in Würzburg rund 400 Menschen gekommen. Angemeldet war ein Aufzug unter dem Motto "Wahrheit statt Impfung. Für Frieden Freiheit und Demokratie auf die Straßen" mit nur 250 Teilnehmern; die Stadt hatte vorab einen Aufzug untersagt und eine stationäre Kundgebung in einem markierten Bereich erlaubt. Die Polizei war mit zahlreichen Einsatzkräften vor Ort. Gegen einzelne Versammlungsteilnehmer der Kritiker der Corona-Politik wurden Verfahren wegen Verstößen gegen die Maskenpflicht eingeleitet.

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