Das Ankleben der Vignette an der Windschutzscheibe ist bei Autofahrern in Österreich zuletzt immer unbeliebter geworden. Viele sind bereits auf die digitale Variante umgestiegen. Ab Dezember kommenden Jahres müssen das alle tun: Denn die Klebevignette für die Benutzung der Autobahnen wird im nächsten Jahr abgeschafft.
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Vignettenkauf an Tank-, Mautstellen und Kiosken
Ab 1. Dezember 2026 wird es nach einem Beschluss des Nationalrats nur noch eine digitale Variante geben. "Kein Kleben, keine Versandkosten, kein Fälschungsrisiko", aber drei bis fünf Millionen Euro an Kosten würden eingespart, begründete ÖVP-Verkehrssprecher Joachim Schnabel den Schritt. Die Vignette könne nicht nur online, sondern auch an Kiosken, Tank- und Mautstellen erworben werden, hieß es.
Am Schalter läuft das dann so: Nummernschild nennen, das wird nach einem Datenabgleich ins System eingebucht, man zahlt und bekommt einen Beleg – fertig. Genau wie es jetzt schon möglich ist. Die Mautgebühr kann für einen Tag, zehn Tage, zwei Monate oder ein ganzes Jahr entrichtet werden. Die Preise liegen für 2026 zwischen 9,60 Euro und 106,80 Euro.
Das "Pickerl" wird digital
Damit endet eine 30-jährige Geschichte: Im Jahr 1997 eingeführt, wurde das "Pickerl" 2017 um eine digitale Variante ergänzt. Nun geht Österreich den nächsten Schritt und macht es damit Ländern wie Slowenien und Tschechien gleich, deren Mautsystem ausschließlich digital ist.
2024 nahm der staatliche Autobahnbetreiber Asfinag nach eigenen Angaben rund 600 Millionen Euro an Vignetten-Gebühr ein, dazu kamen 230 Millionen Euro Streckenmaut und 1,6 Milliarden Euro an Lkw-Maut. 2024 flossen 1,5 Milliarden Euro in die Erneuerung und Modernisierung der österreichischen Autobahnen und Schnellstraßen.
Mit Informationen von dpa
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