Der Countdown läuft: Am Samstag beginnt in der bayerischen Landeshauptstadt wieder das größte Volksfest der Welt – das 190. Oktoberfest. Während letzte Aufbauarbeiten erledigt werden, wird in diesen Tagen auch das erste Bier für die Festzelte auf der Theresienwiese geliefert. Ausgeschenkt wird es aber erst, wenn Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter um 12 Uhr das traditionelle "Ozapft is!" verkündet hat.
Was gibt es Neues auf der diesjährigen Wiesn? Beim traditionellen Rundgang auf dem Oktoberfest-Gelände werden alle Neuerungen vorgestellt. BR-Reporter Moritz Steinbacher berichtet live von der Münchner Theresienwiese. Das Video finden Sie oben eingebettet über diesem Artikel.
Oktoberfest mit neuen Fahrgeschäften und einem Jubiläum
Die Besucher erwarten dann auf der Theresienwiese 500 Betriebe. Dazu gehören zum Beispiel vier neue Fahrgeschäfte: der barrierefreie und mehr als 70 Meter hohe "Skylift", der davor im Olympiapark gastiert hat, das "Happy Sailor" mit 20 drehbaren Gondeln, die "Montgolfière" für Kinder und die "Geisterhöhle" auf der "Oidn Wiesn". Sein 100. Jubiläum feiert das "Russenrad" – ein kleines Riesenrad mit alter Konzertorgel.
Bargeldlos zahlen im Bierzelt
Bei gut der Hälfte aller Betriebe und Fahrgeschäfte kann man mittlerweile sowohl mit Geld als auch bargeldlos bezahlen – eine Reaktion auf die steigende Nachfrage, wie es heißt. Im "Armbrustschützenzelt" werden erstmals Karten akzeptiert – allerdings werden nicht alle Bedienungen entsprechende mobile Geräte haben. In der "Münchener Stubn" kann man die Rechnung dagegen diesmal ausschließlich mit Karte oder Smartphone begleichen.
"O'scannt is" beim MVV
Der MVV testet zur Wiesnzeit das digitale Ticketing-System "Web2Wallet". Fahrgäste können über einen eigenen Web-Shop Tageskarten online kaufen und auf das Smartphone laden. Ein App-Download oder eine Registrierung sind dafür nicht nötig. Auch "Tarifkenntnisse" seien "nicht erforderlich", betont der MVV. Das Angebot soll gerade an touristischen Hotspots wie Flughafen, Hotels oder Campingplätzen beworben werden – mit einem QR-Code unter dem Motto "O'scannt is".
Teureres Bier und mehr Gratis-Wasser
Jedes Jahr neu ist beim Oktoberfest der Bierpreis, der ein weiteres Mal nach oben geht und schon länger bekannt ist. Heuer wird er zwischen 14,50 und 15,80 Euro liegen. Das sind durchschnittlich 3,5 Prozent mehr als 2024. Im vergangenen Jahr reichte die Preisspanne von 13,60 Euro bis 15,30 Euro. Der Bierpreis wird von den Gastronomen festgelegt.
Bei den Trinkwasserbrunnen hat die Stadt aufgestockt: Inzwischen gibt es auf dem Gelände verteilt zehn Brunnen, wo alle kostenlos selbst zapfen können. Glasflaschen sollte man dafür aber nicht von daheim mitnehmen: Diese würden bei den Sicherheitskontrollen am Eingang "kassiert".
Oktoberfest: Unser BreznBot beantwortet Eure Fragen zur Wiesn
Barrierefrei durchs Festgelände
Nachgelegt wird auch beim Thema Barrierefreiheit. Es soll Karten geben, die die barrierefreien Zugänge zu den Festzelten, rollstuhlgerechte Sitzplätze sowie barrierefreie Toiletten aufzeigen. Neben der sogenannten "Straße 1" auf dem Festgelände soll nun zusätzlich "Straße 3" barrierefrei sein.
Reservierungen für Einheimische
Eine gute Nachricht hatten Stadt und Wirte speziell für Einheimische: Das München-Kontingent ohne Mindestabnahme wurde erweitert. An Samstagen, Sonntagen und am 3. Oktober sind erstmals durchgängig zehn Prozent aller Plätze in den Festzelten für Einheimische reserviert. Der Andrang auf dieses Angebot war riesig.
Wer hier nicht zum Zug gekommen ist, hat aber – ebenso wie andere spontane Besucher – trotzdem noch Chancen auf einen Platz. Denn ein Viertel der Plätze in den großen Zelten darf grundsätzlich gar nicht reserviert werden. Auf der Oidn Wiesn bleibt sogar ein Drittel der Plätze immer reservierungsfrei. Bei schönem Wetter sind zudem die Biergärten eine Option. Dort gibt es oft noch freie Plätze – und eine Reservierung ist in diesen Bereichen auch gar nicht möglich.
Auch neu: Regenponchos – und der Wiesnhit 2025
An schlechteren Tagen dürfen Händler heuer erstmals Regenponchos mit dem offiziellen Logo des Oktoberfestes verkaufen. Das hat auch den Vorteil, dass man sperrige Schirme gleich daheim lassen kann und bei Regen nicht so viele Besucher in die ohnehin vollen Zelte drängen – so der Plan. Davon abgesehen hoffen aber alle, dass es bei der Wiesn 2025 weder Schirm noch Poncho braucht.
Erst im Oktober wird man wohl wissen, welches Lied der neue Wiesnhit ist. Gute Chancen werden dem Song "Wackelkontakt" von Liedermacher Benedikt Hafner alias "Oimara" eingeräumt. Letztlich entscheidet aber das Publikum in den Festzelten, wer das Rennen macht.
Audio: Und wie wird das Wiesnwetter?
Wiesnwetter mit blauem Himmel im September 2024
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