Für das faszinierende Himmelsphänomen braucht es einen möglichst klaren Himmel, einen intensiven Sonnensturm und etwas Glück beim richtigen Zeitpunkt des Hinschauens: In den frühen Morgenstunden konnten Frühaufsteher in Teilen Bayerns beeindruckende Polarlichter beobachten. Webcams in den Alpen hielten das Naturschauspiel zwischen 4 und 5 Uhr fest, wie ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in München mitteilte. Auch über Niederbayern erstrahlte der Himmel in leuchtenden Farben.
Sonnenstürme lassen Polarlichter entstehen
Polarlichter entstehen durch besonders starke Sonnenstürme, deren Energie tief in das Magnetfeld der Erde eindringt, erklärte der Experte. Solche Ereignisse habe es in diesem Jahr bereits mehrfach gegeben. Besonders starke Sonnenstürme können Polarlichter erzeugen, die noch weit südlich der Polarregionen zu sehen sind. Die sogenannten Massenauswürfe der Sonne bestehen aus gewaltigen Wolken geladener Teilchen, die auf die Erdatmosphäre treffen.
Die Lichtfarben variieren je nach Art des angeregten Gases und Höhe: Sauerstoff kann grünes oder rotes Licht emittieren, Stickstoff oft violette oder blaue Farbtöne. Die Formen der Polarlichter reichen von Vorhängen und Bögen bis zu Spiralen, beeinflusst durch die Bewegung des Magnetfeldes.
Die Chance, sie zu sehen, ist noch nicht vorbei
Wer das seltene Himmelsphänomen am frühen Mittwochmorgen verpasst hat, bekommt möglicherweise gleich erneut eine Chance, erklärt Carolin Liefke, stellvertretende Leiterin am Haus der Astronomie in Heidelberg. Die nächsten zwei Nächte könne man durchaus noch mal auf Alarmstellung bleiben, so Liefke. Dank eines weiteren Sonnensturms seien weitere Polarlichter möglich. Eine Garantie gebe es aber nicht - und auch die genaue Zeit lasse sich schwer vorhersagen. Das hänge auch davon ab, wie schnell die Teilchen von der Sonne zur Erde unterwegs sind.
Polarlichter mit dem Handy "sichtbar" machen
Blicken sollte man Richtung Norden. Wenn nichts oder kaum etwas zu sehen ist, kann es sich lohnen, eine Aufnahme mit dem Smartphone zu machen. Polarlichter wirken auf Handy-Fotos oft viel farbiger und kräftiger, weil Smartphones mit speziellen Nachtmodi und längerer Belichtungszeit arbeiten. Die Kamera sammelt das schwache Licht über mehrere Sekunden. Polarlichter wirken auf dem Foto dann ausdrucksvoll und bunt, während wir sie mit bloßem Auge manchmal nur als grauen oder blassen Schein sehen.
Mit Material von dpa
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