In verschiedenen Städten hat es am Samstag Demonstrationen des Bündnisses "Gemeinsam für Deutschland" gegeben. Es tritt etwa für flächendeckende Grenzkontrollen und ein Ende der finanziellen und militärischen Unterstützung der Ukraine ein. Das Bundesamt für Verfassungsschutz hatte vorab gewarnt, dass Rechtsextremisten bei den Kundgebungen mitmachen. Vor diesem Hintergrund kam es auch zu Gegenprotest. Friedlich blieb es dabei nicht immer.
Gewalttätige Übergriffe auf Polizisten
In Nürnberg versuchten Gegendemonstranten, die Versammlung von "Gemeinsam für Deutschland" zu verhindern, indem sie laut Polizei mehrfach Blockaden in der Innenstadt bildeten. Dabei sei es zu körperlichen Angriffen auf Beamte gekommen. "Die Polizeibeamten mussten wiederholt unmittelbaren Zwang anwenden, unter anderem mittels Einsatzstock sowie Pfefferspray", teilte die Polizei mit. Acht Einsatzkräfte seien verletzt worden.
In Reutlingen wurden laut Polizei aus einer Gruppe teils vermummter Demonstranten heraus Beamte angegriffen. Es sei zu gewalttätigen Übergriffen auf die Beamten gekommen, so ein Sprecher. Diese hätten sich mit Schlagstöcken und Pfefferspray gewehrt.
In Koblenz wurden insgesamt mehr als 50 Platzverweise erteilt und 17 Menschen in Gewahrsam genommen. Ein Infostand der AfD wurde beschädigt. "Im Zuge des tumultartigen Vorfalls wurde eine Person leicht verletzt", teilte die Polizei mit. Menschen, die zum Teil vermummt gewesen seien, hätten eine Blockade errichtet – bei der Auflösung seien drei Polizisten leicht verletzt worden.
Hitlergruß in Dortmund
Eine der größten Veranstaltungen von "Gemeinsam für Deutschland" gab es in Dortmund. Laut Polizei nahmen etwa 800 Menschen teil. Die Zahl der Gegendemonstranten schätzte ein Polizeisprecher auf rund 300 bis 500. Als eine Gruppe aus Reihen der Gegendemonstranten versucht habe, Polizeisperren zu durchbrechen, seien mehrere Hundert Menschen zeitweise eingekesselt worden.
An der Abschlusskundgebung des Bündnisses hätten schließlich rund 600 Menschen teilgenommen, darunter etwa 50 Rechtsextreme, so die Polizei am Abend. In zwei Fällen der Hitlergruß gezeigt und daraufhin ein Strafverfahren eingeleitet worden.
Bekannter Rechtsextremist als Redner in Weimar
In Hamburg versammelten sich während der Demonstration von "Gemeinsam für Deutschland" bis zu 240 Menschen, wie die Polizei meldete. Die Privatperson, die die Demonstration angemeldet hatte, ist laut der Behörde Mitglied der AfD. Ein Aufzug von Gegendemonstranten bestand demnach aus 750 Menschen.
In Weimar folgten laut Polizei rund 850 Menschen einem Aufruf des Bürgerbündnisses gegen rechts zu Kundgebungen an mehreren Orten. Bei einer spontan angemeldeten Demonstration kam es zu Sitzblockaden von etwa 500 Menschen. Zu der Kundgebung des Bündnisses "Gemeinsam für Deutschland" versammelten sich laut Polizei rund 1.100 Menschen auf dem Theaterplatz. Zu den Rednern des rechten Spektrums gehörte auch ein landesweit bekannter Rechtsextremist.
In Berlin berichtete die Polizei von etwa 500 Gegendemonstranten. Bei der Demonstration des Protestbündnisses selbst liefen demnach etwa 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit, vornehmlich aus der rechten Szene.
Mit Informationen von dpa
Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!