Stefan Hertwig radelt auf dem dem neuen Eger-Radweg.
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Stefan Hertwig hat als Qualitätsmanager Radwege an dem neuen Eger-Radweg mitgearbeitet.
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Stefan Hertwig hat als Qualitätsmanager Radwege an dem neuen Eger-Radweg mitgearbeitet.

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Radeln im Fichtelgebirge: Neuer Eger-Radweg offiziell eröffnet

Radeln im Fichtelgebirge: Neuer Eger-Radweg offiziell eröffnet

Klimafreundlich auf zwei Rädern durchs Fichtelgebirge: Nach zwölf Jahren Projektarbeit wird der neue Eger-Radweg nun offiziell eröffnet. Die Fahrradroute verbindet schöne Landschaften und sehenswerte Orte zwischen der Eger-Quelle und der Grenze.

Über dieses Thema berichtet: Rucksackradio am .

Malerisch zieht die Eger ihre Schleifen durch das Fichtelgebirge. Von der Quelle am Schneeberg bis zur deutsch-tschechischen Grenze mäandert der Fluss durch die abwechslungsreiche Landschaft. Dort können Radfahrerinnen und Radfahrer auf dem rund 55 Kilometern langen, neu eröffneten Eger-Radweg viel entdecken. So wächst beispielsweise zwischen dem Dorf Franken und Röslau junger Auwald heran. Dafür wurden sumpfige Flächen in Flussnähe freigelegt, damit sich dort wieder eine ursprüngliche Flusslandschaft mit Erlen, Weiden, Birken und anderen Pflanzen entwickeln kann.

Naturschutz entlang der Route

Auf befestigten, teils asphaltierten Wegen führt der Eger-Radweg zwischen Bad Weißenstadt und Schirnding nicht immer direkt am Fluss entlang, erklärt Stefan Hertwig. Er arbeitet als Qualitätsmanager Radwege beim Landratsamt Wunsiedel und hat als Landschaftsarchitekt und begeisterter Radfahrer an der Route mitgearbeitet. "Einige Fluss-Abschnitte liegen in Flora-Fauna-Habitat-Schutzgebieten, in denen seltene Tiere und Pflanzen vorkommen – beispielsweise die Zauneidechse und die Buschnelke", sagt Stefan Hertwig. Daher sei der Eger-Radweg in enger Abstimmung mit den Naturschutzbehörden angelegt worden.

Auf und ab im Fichtelgebirge

Auch die vielen kleinen Orte an der Radroute sind sehenswert. So stehen beispielsweise die Häuser und Höfe in Neudes noch in ihrer historischen Anordnung rund um den Anger. Unterwegs gibt es zwischen Bad Weißenstadt und Hohenberg an der Eger zahlreiche Sitzbänke, Rast- und Einkehrmöglichkeiten. Ein kleiner Abstecher zum Zwölf-Gipfel-Blick lohnt sich, weil von dort die landschaftlich schönen Erhebungen des Fichtelgebirges zu sehen sind, wie beispielsweise der Epprechtstein, die Kösseine, der Nusshardt, der Waldstein und einige mehr. Extreme Steigungen gibt es auf dem Eger-Radweg nicht, aber natürlich geht es immer wieder hoch und runter.

Die Eger als Lebensader

Zehn Infotafeln auf Deutsch und auf Tschechisch bieten entlang des Radweges viel Wissenswertes rund um die Eger. Dargestellt wird beispielsweise, dass der Fluss schon seit Langem für die Energiegewinnung genutzt wird, ob für den Betrieb einer Papierfabrik oder für die Porzellanherstellung. Über einen QR Code kann man auf jeder Infotafel auch Rückblicke von Zeitzeugen über die Eger anhören. So diente der Fluss früher beispielsweise für viele Anwohnerinnen und Anwohner als Badewanne, in der sie sich gewaschen haben. Der Eger-Radweg ist auf deutscher Seite mit einem grünen Rad und blauen Fluss markiert und hinter der Grenze mit gelben Schildern und Nummerierung. In dem Nachbarland geht die bereits bestehende Radstrecke rund 200 km weiter bis zur Mündung der Eger in die Elbe und ist ein bedeutender Teil des europäischen Radverkehrs.

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Beschilderung des neuen Eger-Radwegs.

Gewinn für den Klimaschutz und Lebensqualität

Der Eger-Radweg ist ein 12,5 Millionen Euro-Projekt, das durch die Zusammenarbeit mehrerer Kommunen ist. Seit 2013 haben sich sieben Städte und Gemeinden – nämlich Bad Weißenstadt, Röslau, Marktleuthen, Thierstein, Selb, Hohenberg an der Eger und Schirnding – gemeinsam mit dem Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge für den Ausbau des Eger-Radwegs eingesetzt. Landrat Peter Berek sieht darin "einen Gewinn für die Region, sowohl für den Alltag, den Tourismus und die Lebensqualität insgesamt." Denn weniger Auto- und mehr Radverkehr bedeuten CO2-Einsparungen, besseren Schutz der Umwelt und mehr Lebensqualität. Zwei Drittel der Kosten konnten durch Fördergelder gedeckt werden.

Aktionen zur offiziellen Eröffnung

Das Eröffnungswochenende (20./21.09.2025) beginnt mit einem Gottesdienst an der Egerquelle. Darüber hinaus gibt es geführte Radtouren von verschiedenen Startpunkten aus, sowie einen Fahrradbus, der die gesamte Strecke abfährt. Außerdem sind kostenlose Mitmach-Aktionen für Kinder geplant, Konzerte, Kneipp-Workshop, Radler-Yoga und vieles mehr.

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