Ein Rallye-Sportwagen in einer Kurve im Gelände
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Motorsportspektakel im Dreiländereck (Archivbild)
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Rallye-WM zum letzten Mal im Dreiländereck

Rallye-WM zum letzten Mal im Dreiländereck

Bei aller Vorfreude blicken Motorsportfreunde im Raum Passau etwas wehmütig auf die anstehende "Central European Rally" (CER). Die Rallye-WM macht nach 2023 und 2024 heuer zum letzten Mal Station in der Region.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Niederbayern und Oberpfalz am .

Motorsportspektakel in Niederbayern, Oberösterreich und Tschechien: Von Donnerstag bis Sonntag (16. bis 19. Oktober) findet hier die "Central European Rallye" (CER) statt. Es ist zugleich der drittletzte Lauf zur diesjährigen Weltmeisterschaft.

100.000 Fans, 18 Wertungsprüfungen und 300 Asphaltkilometer

Etwa 100.000 Fans aus aller Welt werden erwartet, wenn der nach elf WM-Läufen Gesamtführende Sébastien Ogier aus Frankreich seinen Toyota Yaris Richtung Titel steuert. Oder übernimmt Ogiers Markenkollege Elfyn Evans aus Wales die Spitzenposition?

Die insgesamt 18 Wertungsprüfungen finden auf gut 300 Asphaltkilometern in Tschechien, Oberösterreich und auf bayerischer Seite in den Landkreisen Passau und Freyung-Grafenau statt. Rallyefans haben in 36 ausgewiesenen Fanzonen Sicht auf die vorbeirauschenden WRC-Boliden.

"Schade, dass die WM abzieht"

Allerdings: Der Weltverband FIA hatte schon im Sommer bekannt gegeben, dass die WM heuer zum letzten Mal Station im Dreiländereck macht. Der Dreijahresvertrag mit dem WM-Promotor ist aus wirtschaftlichen Gründen nicht verlängert worden.

Die Rallye-Szene in der Region bedauert das. Raffael Sulzinger, selbst Rallyepilot und Mitglied beim MSC Dreiburgenland, sagte dem BR: "Schade, dass die WM abzieht. Aber wir freuen uns auf das Wochenende. Es war schon unglaublich, dass wir sowas bei uns haben durften". Die Motorsportszene habe durch die WM-Läufe in den letzten beiden Jahren einen richtigen Schub bekommen.

Geld bleibt in der Region

Profitiert haben auch die Hotels und Gastrobetriebe. Im Landkreis Freyung-Grafenau sind die Übernachtungs- und Ankunftszahlen in den Oktobermonaten der Jahre 2023 und 2024 um 1,5 bis 5,6 Prozent angestiegen. In der Gemeinde Neureichenau reiste laut einer Umfrage im letzten Jahr jeder zweite Gast wegen der Rallye-MW an. Auch im Kreis Passau stiegen die Gästezahlen in den letzten beiden Jahren an. Die Bad Griesbacher Hotelmanagerin Birgit Wagner: "Wir hatten Weltmeister Ogier und das ganze Toyota-Team zu Gast. Das war ein besonderes Erlebnis für uns alle. Die Lücke, die sich nächstes Jahr auftut, gilt es jetzt zu schließen."

Den genauen wirtschaftlichen Impact der CER hat das Londoner Institut "TSC The Sport Consultancy" im Rahmen einer von der FIA beauftragten Studie berechnet. Demnach blieben im vergangenen Jahr insgesamt 49,2 Millionen Euro im Dreiländereck, davon 21,4 Millionen allein in Niederbayern. Insgesamt seien im Zuge des Rallyespektakels 90.000 Gäste und 50.000 Übernachtungen registriert worden.

Umweltschützer wettern gegen Rallye-Sport

Eine ganz andere Bilanz ziehen dagegen Umweltschützer und betroffene Anwohner. Sie berichten von erheblichen Belästigungen unter anderem durch Lärm und Abgase. Das Klimabündnis Passau hatte das Motorsport-Event mit einer Petition verhindern wollen. Ohne Erfolg. Den Abzug der Rallye hätten sie jetzt umso mehr gefeiert, sagt Sprecher Norbert Wahleder: "Rallyes auf öffentlichen Straßen gehören der Vergangenheit an. Die Leute kommen in den Bayerischen Wald, um sich zu erholen. Es ist kontraproduktiv, dass ein paar Leute ihren Spaß haben und andere dafür stark beeinträchtigt werden."

Letzte Stationen: Japan und Saudi-Arabien

47 Teams gehen am Donnerstagnachmittag (16.10.) bei der ersten von 18 Wertungsprüfungen in Bad Griesbach an den Start. Siegerehrung ist am Sonntag (19.10.) um 16.30 Uhr in der Passauer Dreiländerhalle. Nach der CER zieht der WM-Tross nach Japan (6.-9.11.) und Saudi-Arabien (27.-30.11.) weiter. Ob Sébastien Ogier tatsächlich seinen neunten WM-Titel holt, steht also vielleicht erst Ende November fest.

Martin Gruber berichtet aus Passau
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Die Rallye-WM macht nach 2023 und 2024 heuer zum letzten Mal Station in der Region.

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