Die Rallye-WM 2024 ist noch nicht entschieden. Durch den Sieg bei der Central European Rallye (CER) von Hyundai-Pilot Ott Tänak steht der diesjährige Titelträger erst nach dem letzten Lauf im November in Japan fest. Zweiter wurde der Brite Elvyn Evans, der Führende in der WM-Wertung, Thierry Neuville (Hyundai), wurde nur Dritter. Er hat aber vor dem Finale noch satte 25 Punkte Vorsprung vor Tänak.
Die Organisatoren sprachen von einem erstklassigen Motorsport-Festival. Allerdings meldeten sich auch Kritiker zu Wort.
Herausfordernde Wertungsprüfungen
Für die weltbesten Piloten waren es herausfordernde Etappen. Mitfavorit Sébastien Ogier (Frankreich), der bis Samstag in Führung lag, schied bei der vorletzten Wertungsprüfung am Sonntag aus, als er nach einem Fahrfehler gegen einen Telefonmast prallte. Gesamtführender Neuville verlor bereits am Samstag bei einem Ausritt ins Gelände eine halbe Minute. Dementsprechend sprach CER-Sieger Tänak bei der Siegerehrung von einem "tollen Wettbewerb, bei dem man unheimlich fighten musste. Ein unheimlich enger Wettkampf über vier Tage."
Organisatoren sind zufrieden, weniger Zuschauer als 2023
Die Organisatoren zogen eine insgesamt positive Bilanz dieser Central European Rallye, die bereits im letzten Jahr im Dreiländereck Deutschland-Österreich-Tschechien stattfand. Man habe Erfahrungswerte aus 2023 mitnehmen können, so Rallye-Sprecher Stefan Dorner. Das Event sei in der Region gut an- und aufgenommen worden. Allerdings ging das Zuschauerinteresse zurück. An allen vier Tagen wurden etwa 90.000 Zuschauer registriert. 2023 waren es noch 125.000. Großen Zulauf hatte laut Dorner das Fahrerlager in Karpfham bei Bad Griesbach (Lkr. Passau), wo sich allein von Donnerstag bis Samstag etwa 15.000 Motorsportfans eingefunden hätten.
Kritiker mit Plakaten und Unterschriftenlisten
Im Zuge des WM-Laufs im Bayerischen Wald meldeten sich aber auch Kritiker zu Wort. So protestierten zum Beispiel in der Gemeinde Sonnen Anwohner mit Plakaten wie "Nur Affen rasen durch den Wald" und "IQ statt PS" gegen das Motorsportereignis. Nach Rücksprache der Polizei mit der Staatsanwaltschaft Passau mussten diese Tafeln wegen beleidigender Inhalte entfernt beziehungsweise geändert werden. In der Passauer Fußgängerzone sammelten die Initiatoren einer Landtagspetition am Samstag Unterschriften gegen die Genehmigung von Rallyes im Bayerischen Wald.
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