Ein Bus der Polizeitaucher München steht am Ufer des Eibsees in Grainau.
Ein Bus der Polizeitaucher München steht am Ufer des Eibsees in Grainau.
Bild
Polizeitaucher suchen weiter im Eibsee nach den beiden Vermissten.
Bildrechte: BR/Julia Binder
Schlagwörter
Bildrechte: BR/Julia Binder
Audiobeitrag

Polizeitaucher suchen weiter im Eibsee nach den beiden Vermissten.

Audiobeitrag
>

"Schrecklich": Vermisstensuche zwischen Urlaubern am Eibsee

"Schrecklich": Vermisstensuche zwischen Urlaubern am Eibsee

Zwei Tage nach dem Tretboot-Unfall am Eibsee am Fuß der Zugspitze konnten der vermisste Sechsjährige und sein Vater noch nicht gefunden werden. Polizeitaucher waren den ganzen Tag im Einsatz - ohne Erfolg. Am Dienstag soll die Suche weitergehen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Vom Vater und seinem Sohn, die am Samstag im Eibsee untergegangen sind, fehlt auch am Montag – nach einem weiteren Tag intensiver Suche – jede Spur. Die Familie aus Unterfranken war mit einem Tretboot auf dem See unterwegs gewesen, als eines der Kinder ins Wasser fiel und versank. Der Vater sprang sofort hinterher, um sein Kind zu retten, und ging ebenfalls unter. Idylle und Drama finden derzeit gleichzeitig statt am Eibsee unterhalb der Zugspitze.

Eibsee: Urlaub und Vermisstensuche an einem Ort

Während auf dem See Polizeiboote und -taucher nach den beiden Vermissten suchen, genießen andere ihren Urlaub. Sie baden im türkisblauen Wasser, paddeln über den See, machen Erinnerungsfotos mit Hund auf dem Arm.

Doch am Ufer parken mehrere Busse und Autos von Polizei und Wasserwacht. "Tauchergruppe München" steht auf dem weißen Polizeibus mit blauen und neongelben Streifen. Immer wieder fährt ein kleines Motorboot der Polizei hinaus auf den See. Immer wieder kommt es zurück. Der Bootsführer unterhält sich mit Polizisten, die am Ufer des Eibsees stehen, gleich neben dem Tretbootverleih.

Polizei ermittelt, Unfallursache unklar

Tretboote können nicht ausgeliehen werden. "Bootsverleih heute geschlossen" steht auf einem Papierschild, das am Zaun angebracht wurde. Denn seit dem schrecklichen Unglück am Samstagvormittag, bei dem ein Sechsjähriger und sein Vater im Eibsee untergegangen und nicht wieder aufgetaucht sind, ermittelt die Polizei. Sie geht davon aus, dass es ein Unfall war. Wie genau es dazu kommen konnte, ist bisher nicht klar.

Urlauber sind bedrückt und schockiert

Wie konnte es dazu kommen? Das fragen sich auch viele, die ein paar entspannte Stunden am Eibsee verbringen. "Schrecklich" sei diese Nachricht, "einfach nur scheiße und unglaublich tragisch", finden sie. Eine Familie aus Chemnitz ist gerade im Urlaub, die Kinder werfen Steine in den See.

"Wir sind selber zu viert", erzählt die Mutter, sie habe "einen achtjährigen Sohn, eine vierjährige Tochter. Das ist dann schwierig, man versucht, sich in die Situation hineinzuversetzen, man will es aber eigentlich gar nicht. Wenn man so denkt, aus vier wird dann plötzlich zwei. In einer Sekunde."

Viele Spekulationen, keine Gewissheit

Sie selbst sei übervorsichtig mit ihren Kindern am Wasser. Der achtjährige Sohn könne schwimmen, doch die vierjährige Tochter habe immer eine Schwimmweste an. Auch über die Frage nach den Schwimmwesten ist schnell nach dem Unfall eine Diskussion entbrannt. Doch die Polizei äußert sich bisher nicht dazu sowie auch nicht zur Frage, ob es sich beim Vater um einen Nichtschwimmer handelt. Eine Sprecherin verweist darauf, dass all diese Fragen "Gegenstand der Ermittlungen" seien.

Am Abend wurde die Suche ergebnislos beendet. Aufgeben will die Polizei aber noch nicht. Am nächsten Tag werde der Einsatz voraussichtlich weitergehen, hieß es.

Im Video: Eibsee-Drama - Diskussion um Schwimmwesten-Pflicht

Vermissten-Suche im Eibsee
Bildrechte: picture alliance/dpa | Karl-Josef Hildenbrand
Videobeitrag

Vermissten-Suche im Eibsee

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht's zur Anmeldung!